Pferderatgeber
Losgelassenheit - im Einklang mit dem Pferd, reiten ohne Zwang
Was bedeutet Losgelassenheit beim Pferd?
Taktrein, vorwärts-abwärts und mit schwingendem Rücken erlaubt ein losgelassenes Pferd seinem Reiter einen geschmeidigen und ebenso losgelassenen Sitz. Als zweite Stufe der Ausbildungsskala kommt der Losgelassenheit vom Beginn der Ausbildungsskala an große Bedeutung zu. Aber auch in den späteren Phasen sollte die Losgelassenheit immer wieder beurteilt und gegebenenfalls die Ausbildung angepasst werden.
Begriffsdefinition Losgelassenheit
Losgelassenheit ist ebenso wie die anderen fünf Stufen ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildungsskala, ohne den das Ausbildungsziel der Durchlässigkeit nicht erreicht werden kann. Losgelassenheit zeigt sich in allen drei Grundgangarten, indem der Pferdehals sich nach vorwärts-abwärts dehnt, sodass der Rücken frei schwingenkann. Im Zusammenspiel mit der Losgelassenheit steht auch die Taktreinheit in der ersten Phase der Ausbildungsskala im Vordergrund. Losgelassenheit kann nur zeitgleich mit Taktreinheit erreicht werden. Im gleichmäßigen Tempo zeigt das Pferd fleißige aber nicht zu eilige Bewegungen und fußt dabei in korrekter Reihenfolge auf. Der mitschwingende Pferderücken ermöglicht es dem Reiter, sanft zu sitzen, sodass jetzt die treibenden Hilfen gezielter eingesetzt werden können.
Losgelassenheit als Bestandteil der Ausbildungsskala
Die erste Phase der Ausbildungsskala wird als „Gewöhnungsphase“ bezeichnet. Hier werden schwerpunktmäßig Takt, Losgelassenheit und Anlehnung erarbeitet. Diese drei Elemente bilden die Basis für die weitere Ausbildung, die in der zweiten Phase mit der Entwicklung der Schubkraft fortgeführt wird. Speziell die Losgelassenheit ist eine Voraussetzung, damit in der nächsten Phase die Ausbildungsstufen Schwung und Geraderichten begonnen werden können. Die Losgelassenheit beeinflusst die Durchlässigkeit eines Pferdes maßgeblich.
Voraussetzungen zum Erreichen von Losgelassenheit
Insbesondere bei jungen Pferden am Anfang der Ausbildung sollte darauf geachtet werden, dass die Ausbildung mit sanften Methoden und dem Lerntempo des Pferdes entsprechend durchgeführt wird. Zu schnelles Fortschreiten überfordert das Pferd, was im ungünstigsten Fall zu einer vollständigen Verweigerung des Pferdes führen kann. Dies kündigt sich frühzeitig in einer raschen Abnahme der Losgelassenheit an, sodass entsprechend das Arbeitspensum verringert und der Schwierigkeitsgrad angepasst werden kann. Die Losgelassenheit ist ein Indikator für das Wohlbefinden des Pferdes in der Ausbildung. Nur ein Pferd, das sich wohl fühlt, keine physischen oder psychischen Störfaktoren ertragen muss und zu seinem Reiter Vertrauen entwickelt hat, kann Losgelassenheit erreichen.
Beeinträchtigung der Losgelassenheit
Die Losgelassenheit kann durch viele Faktoren beeinträchtigt werden, aber andersherum beeinträchtigt mangelnde Losgelassenheit auch die weiteren Ausbildungsziele. Gibt es Blockaden im Bewegungsapparat, die durch fehlende Losgelassenheit verursacht werden, gelangen die Hilfen nur bis zu dieser Stelle. Eine Blockade im Rücken kann so beispielsweise verhindern, dass Zügelhilfen bis zur Hinterhand durchdringen. Eine Versammlung wird damit nahezu unmöglich. Andersherum können körperliche Beeinträchtigungen Losgelassenheit verhindern. Liegen beispielsweise Zahnprobleme vor, kann das Gebiss im Maul ein unangenehmes Gefühl erzeugen, sodass ein Pferd auf einer oder sogar beiden Händen die Arbeit verweigert.
Losgelassenheit bei Sportpferden
Um die volle Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft zu erreichen, ist ein losgelassenes Pferd wünschenswert. Dies ist auf Turnieren aufgrund der vielfältigen Umwelteinflüsse nicht immer möglich. Umso wichtiger ist es für Sportpferde zu lernen, auch in diesem Rahmen Losgelassenheit zu zeigen. Die Beurteilung der Ausbildung des vorgestellten Pferdes und somit auch seine Losgelassenheit fließen in die Bewertung der Darbietung mit ein. Anzeichen für Losgelassenheit sind der zufriedene Gesichtsausdruck, ein getragener und mitpendelnder Schweif resultierend aus dem gleichmäßig mitschwingenden Rücken, Abschnauben und kauende Bewegungen des Pferdemauls.
Übungen zur Verbesserung der Losgelassenheit
Ruhiges Arbeiten in allen Gangarten auf großen gebogenen Linien mit gelegentlichen Handwechseln fördert die Losgelassenheit. Insbesondere zu Beginn der Ausbildung sollten dabei die Reiterhilfen nur sehr dosiert eingesetzt werden, um das Pferd nicht schon zu Beginn zu überfordern. Zusätzlich wird im leichten Sitz geritten, um den Pferderücken zu entlasten und ein losgelassenes Mitschwingen zu ermöglichen. Die Dauer der Trainingseinheiten sollte 30 Minuten noch nicht überschreiten, da die Konzentrationsspanne des jungen und unerfahrenen Pferdes nicht länger aufrechterhalten werden kann. Ein strukturierter Trainingsablauf mit immer gleichem Aufbau hilft ebenfalls, dem Pferd Sicherheit zu geben und es nicht zu überfordern. Neue Elemente werden nur langsam eingeführt.
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