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Ratgeberübersicht: Sportarten

Fußballregeln: von Anstoß bis Verlängerung

Fußball ist eine weit verbreitete Sportart und wird in allen Ländern der Welt gespielt - von Jung und Alt. Das Regelwerk ist umfassend und komplex, aber dennoch nicht schwierig zu verstehen. In diesem Ratgeber werden die wichtigsten Regeln der Sportart näher erläutert und so beschrieben, dass sie auch für Neuankömmlinge auf diesem Gebiet leicht verständlich sind. Damit Du schnell ins Spiel einsteigen kannst, erklären wir Dir alles, was Du zu den Spielregeln wissen musst.

Grafik Fußballregeln Fußball ist die beliebteste Sportart der Welt - es gibt Duelle nationaler wie internationaler Teams. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlagen der Sportart
  2. Spielunterbrechungen
  3. Tiefergehende Regeln
  4. Ende des Spiels
  5. Ausrüstung beim Fußball

Grundlagen der Sportart

Beim Fußball handelt es sich um einen Mannschaftssport. Es treten insgesamt 22 Spieler gegeneinander an - 11 in jeder Mannschaft. Diese setzen sich zusammen aus einem Torwart und zehn Feldspielern. Zusätzlich stehen jedem Team Ersatzspieler zur Verfügung, die bei Bedarf eingewechselt werden können. Allerdings dürfen in einem Spiel nur maximal drei Auswechslungen pro Mannschaft vorgenommen werden.

Ein Spieler jeder Mannschaft ist der Kapitän bzw. Spielführer. Er hat keine Privilegien durch diese Position, sondern trägt eine gewisse Verantwortung für sein Team. Zusätzlich dient der Spielführer gewissermaßen als Ansprechstation für den Schiedsrichter und Vermittler zwischen Team und Verantwortlichen bei Unstimmigkeiten oder Diskussionen auf und neben dem Platz. 

Das Spielfeld besteht im Normalfall aus Rasen. Zwar gibt es auch sogenannte „Hartplätze“, die eine steinige Granulatschicht als Oberfläche haben - diese werden allerdings eher zum Trainieren genutzt.
In Hinblick auf Spielfeld und Tor gibt es vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bestimmte Vorgaben, die eingehalten werden müssen:

Bemessene Utensilie Mindestgröße (Meter) Maximale Größe (Meter)
Spielfeld (Inlandspiele) 90 x 45 120 x 90
Spielfeld (internat. Spiele) 100 x 64 110 x 75
Mittelkreis 9,15 (Radius) 9,15 (Radius)
Strafstoßpunkt 11 Meter vor dem Tor 11 Meter vor dem Tor
Torrahmen 7,32 (Breite) x 2,44 (Höhe) 7,32 (Breite) x 2,44 (Höhe)
Fußballplatz von oben Die Größe des Platzes unterliegt bestimmten Vorgaben.

Ein Spiel dauert insgesamt 90 Minuten (2x 45 Minuten, unterbrochen von einer fünfzehnminütigen Halbzeitpause). Begonnen wird mit dem Anstoß - dabei befindet sich jedes Team in der eigenen Hälfte. Der Ball liegt auf dem Anstoßpunkt in der Mitte des Spielfeldes und zählt als gespielt, sobald er sich durch Berührung eindeutig bewegt.

Die gegnerischen Spieler müssen sich bis zum ersten Ballkontakt außerhalb des Mittelkreises aufhalten. Eine Mannschaft hat zum Beginn des Spiels, die andere bei Beginn der zweiten Halbzeit Anstoß. Welches Team zuerst Anstoß hat, wird vor Spielbeginn per Münzwurf entschieden.

Spielunterbrechungen

Fußball-Schiedsrichter mit Pfeife Der Job des Schiedsrichters ist gar nicht so einfach. Oft sind es sehr knifflige Situationen, die er entscheiden muss.

Feldspieler dürfen den Ball nur mit den Füßen, dem Kopf oder der Brust spielen. Bei Berührung des Balls mit Hand oder Arm wird vom Schiedsrichter ein Foul gepfiffen. Nur der Torwart darf, innerhalb des Strafraums vor dem eigenen Tor, seine Hände benutzen. Das ist allerdings auch nur erlaubt, wenn der Ball vom gegnerischen Spielern gespielt wird. Bälle, die vom Mitspieler kommen, dürfen nicht mit der Hand aufgenommen werden. Wird ein solcher Rückpass dennoch mit der Hand aufgenommen, muss der Schiedsrichter ebenfalls ein Foul pfeifen.

Foulspiel

Ein Foulspiel hat immer einen Freistoß für die gegnerische Mannschaft zur Folge. Bei der Ausführung darf sich in einem Umkreis von 9,15 Metern kein Gegenspieler befinden, der den Schützen behindern könnte. Wird ein Foul im gegnerischen Strafraum geahndet, erhält die Mannschaft, dessen Spieler gefoult worden ist, einen Strafstoß (Elfmeter). Dieser wird aus elf Metern vor dem Tor von einem Spieler ausgeführt. Zwischen Spieler und Torwart dürfen sich keine weiteren Spieler befinden.
Als Foul zählen unter anderem die folgenden Aktionen:

  • Handspiel
  • Unsportlichkeit (Treten, Schlagen, Spucken, Beleidigen, usw.)
  • Halten des Gegners
  • Unangemesser Körpereinsatz beim Zweikampf um den Ball

Bei einem Foulspiel kann der Schiedsrichter, der das Spiel zusammen mit zwei Linienrichtern leitet, Spieler mit einer gelben Karte verwarnen. Erhält ein Spieler eine weitere gelbe Karte, summiert sich dies zu einer gelb-roten Karte. Der Spieler muss das Spielfeld verlassen und die Mannschaft spielt in Unterzahl weiter. Bei besonders schweren Vergehen kann der Schiedsrichter auch direkt eine rote Karte vergeben.

Ausball

Weitere Unterbrechungen des Spielflusses finden statt, wenn der Ball die „Aus-Linie“ überquert, die das Spielfeld umgibt. Welche Konsequenz das nach sich zieht, kommt darauf an wo genau der Ball ins Aus gespielt wurde:

  1. Einwurf: Spielt eine Mannschaft den Ball ins Seitenaus (lange Seite des Feldes), bekommt die gegnerische Mannschaft Einwurf - der Ball wird dort, wo er das Feld verlassen hat, mit der Hand zurück ins Spiel geworfen.
  2. Abstoß: Schießt eine Mannschaft den Ball neben / über das rivalisierende Tor, bekommt der Gegner Abstoß - der Ball wird in den Strafraum gelegt und (i.d.R. vom Tormann) mit dem Fuß zu einem Mitspieler gepasst.
  3. Eckball: Schießt eine Mannschaft den Ball neben / über das eigene Tor, gibt es Eckball für den Gegner - der Ball wird an eine Ecke des Spielfeldes in der eigenen Spielfeldhälfte gelegt und mit dem Fuß zurück ins Spiel gebracht.

Der Schiedsrichter kann auf eventuelle Spielverzögerungen oder Verletzungspausen reagieren, indem er eine Nachspielzeit veranschlagt. Wie viele Minuten nachgespielt werden, liegt im Ermessen des Schiedsrichters.

Tiefergehende Regeln beim Fußball

Abseits

Linienrichter beim Fußball Zu den Aufgaben der Linienrichter gehört es auch, Abseitspositionen zu erkennen.

Die am häufigsten diskutierte Regel ist die „Abseitsregelung“, denn wenn hier eine Fehlentscheidung vom Schiedsrichter oder seinen Assistenten getroffen wird, kommt es sehr schnell zu unberechtigten Torchancen. Man spricht von Abseits, wenn ein Spieler den Ball bekommt, bei der Ballabgabe seines Mitspielers aber näher am gegnerischen Tor steht als zwei Gegenspieler.

Abseits ist allerdings nur möglich, wenn sich der betroffene Spieler in der gegnerischen Spielfeldhälfte befindet. Bei Eckbällen, Abstößen und Einwürfen gibt es kein Abseits - der Spieler kann sich hier also so weit hinter der gegnerischen Abwehr befinden, wie er möchte. Eine weitere Ausnahme bilden Quer- und Rückpässe. Wenn der Ball nicht nach vorne, sondern nach hinten gespielt wird, liegt ebenfalls kein Abseits vor - egal wo sich die angespielte Person befindet.

Eine Abseitsposition wird mit einem Freistoß für den Gegner geahndet. Dieser wird von der Höhe ausgeführt, auf der das Abseits vom Schiedsrichter abgepfiffen wurde.

Passives Abseits

Um passives Abseits handelt es sich, wenn ein Spieler zwar im Abseits steht, dabei aber nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Wird er nicht angespielt und behindert keinen Gegenspieler (z.B. durch Sicht versperren), wird diese Abseitsposition nicht vom Schiedsrichter geahndet und das Spiel läuft ganz normal weiter.

Die Vorteilsregelung

Zweikampf beim Fußball Nicht jeder Zweikampf im Fußball ist gleich ein Foul.

Normalerweise wird das Spiel immer dann unterbrochen, wenn ein Spieler gefoult wird. Durch die Vorteilsregel kann der Schiedsrichter das Spiel jedoch weiter laufen lassen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Mannschaft in Ballbesitz bleibt, dessen Spieler gefoult wurde. So kann das angreifende Team, trotz des Fouls, immer noch einen Vorteil aus der Situation ziehen. Der Schiedsrichter verzichtet also auf eine Spielunterbrechung, wenn sie dem Team zugutekommen würde, das das Vergehen begangen hat.

Wichtig: Der Unparteiische kann den Vorteil auch laufen lassen und noch nachträglich, nach dem Abschluss des Angriffs, eine gelbe Karte an den Spieler vereiteln, der in der Situation vorher das Foul begangen hat.

Direkter vs. Indirekter Freistoß

Bei Freistößen wird grundsätzlich zwischen direkten und indirekten unterschieden. Bei einem direkten Freistoß darf der antretende Schütze den Ball direkt in das gegnerische Tor schießen. In der Regel führen nur Foulspiele und regelwidrige Handspiele zu einem direkten Freistoß.

Bei der indirekten Variante kann nur ein Tor erzielt werden, wenn nach der Ausführung noch ein zweiter Spieler den Ball berührt hat - in welcher Mannschaft sich dieser befindet ist hierbei jedoch egal. Gelangt der Ball dennoch „direkt“ (ohne zweiten Kontakt) ins Tor, ist der Treffer ungültig und die verteidigende Mannschaft bekommt Abstoß. Ein indirekter Freistoß wird vom Schiedsrichter immer mit einem ausgestreckten Arm über den Kopf angezeigt.

Folgende Vergehen führen zu einem direkten, bzw. indirekten Freistoß:

Direkter Freistoß Indirekter Freistoß
  • Treten, Schlagen, Beinstellen, Anspucken, Anspringen - oder der Versuch
  • Rempeln, Stoßen
  • Halten, Bedrängen
  • Absichtliches Handspiel
  • Unsportlichkeiten in Form von Beleidigungen
  • „Gefährliches Spiel“, ohne dass der Gegner berührt wird (z. B. mit gestrecktem Bein in den Zweikampf gehen)
  • Behinderung des Gegners, ohne dass um den Ball gekämpft wird.
  • Aufnahme eines Rückpasses (durch den Tormann)
  • Abseits

Ende des Spiels

Anstoß beim Fußball Einen Anstoß gibt es zu Beginn des Spiels und nach jedem erzielten Tor.

Ziel ist es, am Ende der Spielzeit mehr Tore geschossen zu haben, als der Gegner. Wenn nach 90 Minuten kein Team mehr Tore erzielen konnte, geht es unentschieden aus. Muss unbedingt ein Sieger ermittelt werden, findet eine Verlängerung statt. Dabei werden noch einmal zwei Halbzeiten à 15 Minuten gespielt. Steht nach den diesen 30 Minuten noch immer kein Sieger fest, entscheidet ein Elfmeterschießen. Dabei werden pro Team fünf Elfmeter ausgeführt - gibt es nach diesen zehn Schüssen noch immer keinen Sieger, wird das Elfmeterschießen so lange fortgesetzt, bis ein Team mehr Tore erzielen konnte.

Die Ausrüstung beim Fußball

Alle Spieler auf dem Fußballplatz tragen Trikots. Dieses setzt sich zusammen aus Shirt, Hose und Stutzen (Strümpfe). Schienbeinschoner und geeignete Fußballschuhe gehören ebenfalls zur benötigten Grundausstattung. Der Torwart trägt darüber hinaus noch spezielle Torwarthandschuhe. Die Trikots der beiden Mannschaften müssen sich zur besseren Übersichtlichkeit grundlegend in den Farben unterscheiden.

Um Verletzungen vorzubeugen, muss jeglicher sichtbarer Körperschmuck vor Spielbeginn (so weit es möglich ist) entfernt werden. Da Ketten, Piercings, Nasenringe oder „Tunnel“ in den Ohren ein hohes Verletzungspotential bieten, sind diese vor Anpfiff abzulegen. Vor dem Einlaufen ist es die Aufgabe des Schiedsrichters zu überprüfen, ob alle Spieler ihren Körperschmuck abgelegt haben.

Zur Ausrüstung des Schiedsrichters gehören (neben dem Schiedsrichtertrikot) eine Pfeife, eine Uhr, eine gelbe und rote Karte sowie ein Notizblock. Die beiden Linienrichter sind außerdem noch mit einer speziellen Fahne ausgestattet, durch die sie im Falle eines Regelverstoßes auf sich aufmerksam machen können.

 

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