Pferderassen - Übersicht
Das Percheron – Herkunft, Charakter & Zucht
Ein schweres Kaltblut mit Talent für Lektionen der Hohen Schule ist für die meisten Menschen im Bereich des Reitsportes unvorstellbar. Das Percheron hat sich allerdings vom Arbeitspferd für Pflug und Wagen nicht nur zum ausgezeichneten Kutschpferd, sondern auch zum Reitpferd mit Dressurtalent weiterentwickelt. Bestes Beispiel ist der Hengst des Franzosen Arnaud Gilette, der beim bekannten Pferdemusical Apassionata einen Percheronhengst ritt.
Steckbrief:
| Herkunft | Frankreich (Le Perche) |
|---|---|
| Hauptzuchtgebiet | Frankreich |
| Verbreitung | Weltweit |
| Stockmaß | 150 – 180 cm |
| Farben | Schimmel & Rappe, seltener Fuchs & Brauner |
| Charakter | Freundlich, ausgeglichen & arbeitswillig |
| Erscheinungsbild | Schweres, großes Kaltblutpferd |
| Herausstellungsmerkmale | Trotz des massigen Körpers talentiert für Dressur- und Barockreiten. |
| Haupteinsatzgebiet | Zug-, Arbeits- & Freizeitpferd |
Das Percheron entwickelt sich immer mehr zum beliebten Dressurpferd.
Einsatzgebiete: Passt ein Percheron zu mir?
Arbeitstier, Ritterpferd, Dressurtalent - keine Pferderasse vereint diese drei Punkte so perfekt wie das französische Percheron. Ob auf dem Feld, vor der Kutsche oder bei altertümlichen Ritterspielen - diese Rasse ist ein wahres Universaltalent für erfahrene Reiter.
Ursprünglich gezüchtet für die Arbeit auf tiefen, schlammigen Äckern an schwer zugänglichen Weinbergen oder Waldgebieten, haben sich mittlerweile Kutscher und Dressurreiter die Qualitäten des Percheron zunutze gemacht. In den USA sieht man Vertreter dieser Rasse immer häufiger auch auf diversen Showveranstaltungen. Vor allem die hohen Knieaktionen lassen sich dort perfekt in Szene setzen.
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass mittlerweile zwei unterschiedlich schwere Typen von Percheron existieren, die jeweils in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Wer sich also ein Exemplar zu Wettbewerbszwecken anschaffen möchte, ist mit der leichteren Variante dieser Rasse gut beraten, wohingegen sich die schweren Tiere vorzüglich als Arbeitspferde machen.
Exterieur
Allgemeiner Körperbau
Braune und Rappen bilden beim Percheron eher die Ausnahme.
Trotz der beiden Typen, die sich durch die Zucht über die Jahre herauskristallisiert haben, ist die grundsätzliche Gestalt des Percherons immer dieselbe. Ein massiger, kompakter Körper mit kräftigem Hals und einem tiefen Schwerpunkt wird getragen von äußerst breiten Hufen. Der kurze Rücken zeigt eine nur leicht geschwungene Oberlinie. Die kräftige Hinterhand vereinfacht es, den Percheron in Versammlung zu reiten. Eine schräge Schulterstellung ermöglicht genügend Bewegungsspielraum für anspruchsvolle Lektionen.
Das Langhaar ist bei einem Percheron eher dicht. Der typische Kötenbehang bei Kaltblütern ist bei dieser Rasse allerdings nicht sonderlich stark ausgeprägt.
Unterschiede innerhalb der Rasse
Spätestens hinsichtlich der Größe und des Gewichtes muss das Percheron allerdings unterschieden werden. Die kleineren Tiere werden beispielsweise selten größer als 160 cm (Stockmaß), wohingegen die größeren Exemplare auch leicht über 180 cm hinauswachsen können.
Das spiegelt sich auch im Gewicht wider. Während die Kleinen teilweise „nur“ 500 kg wiegen, können große Vertreter sogar mehr als das doppelte auf die Waage bringen. Das größte Percheron zum Beispiel, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in den USA gezüchtet und erreichte mit 213 cm Stockmaß und 1372 kg Gewicht beeindruckende Werte.
Fellfarben
Hinsichtlich der Färbung fällt eines sofort auf: bei den meisten Percherons handelt es sich um Schimmel. Zwar gibt es vor allem in den USA mittlerweile immer mehr Rappen und Braune, die am häufigsten anzutreffende Fellfarbe ist und bleibt allerdings das Weiß eines Arabers, der im 19. Jahrhundert hinzugezogen wurde um diese Rasse zu veredeln.Charakter
Das Percheron ist zwar sensibel, allerdings auch durchaus nervenstark und besitzt die typische Ruhe eines Kaltblutpferdes. Da es zeitweise allerdings auch durchaus heißblütig und temperamentvoll reagieren kann, benötigt es einen konsequenten Partner, der weiß wie er sein Tier zu handhaben hat. Für Anfänger auf dem Gebiet der Pferdehaltung ist es daher eher weniger geeignet. Erfahrene Halter schaffen es allerdings, dem lernwilligen, leichtfüßigen Kaltblut anspruchsvolle Lektionen beizubringen, mit dem sie so manchem Warmblut die Show stehlen.
Haltung und Pflege
Bei der Haltung des Percheron muss auf dessen Größe Rücksicht genommen werden.
Percherons gelten als sehr robust und anpassungsfähig. Die enorme Größe der Franzosen erfordert allerdings meist individuelles Pferdezubehör. Genau wie beim Shire Horse, das ebenfalls als Riese unter den Pferden gilt, muss der Stall stabil und groß genug gebaut sein. Auch Halfter und Sattel müssen gegebenenfalls angepasst oder in extra großen Ausführungen gekauft werden.
Da es sich um leichtfuttrige Pferde handelt, muss die Fütterung aufgrund der großen Masse der Tiere geringfügig angepasst werden. Das Wichtigste bei der Haltung ist, genau wie bei allen anderen Rassen, die Gesellschaft zu anderen Pferden und ausreichend Bewegung an der frischen Luft.
Herkunft und Zucht
Seinen Ursprung hat diese Rasse in der französischen Region „La Perche“, die auch für die Namensgebung verantwortlich ist. Dort werden die Tiere bereits seit 1715 gezielt gezüchtet. Als direkter Nachfahre der mittelalterlichen Ritterpferde wurde das Percheron, wie die meisten Kaltblüter, ursprünglich als Arbeitstier eingesetzt. Durch die Einkreuzung von Arabern wurde aus dem schwerfälligen Kriegsross ein eleganteres, wendigeres Tier. Seine teilweise orientalischen Wurzeln ermöglichen es dem Percheron sich an die unterschiedlichsten Klimabedingungen anzupassen, was dazu führte, dass es mittlerweile weltweit anzutreffen ist.
Eine noch ziemlich junge Rasse ist das Spanish Norman, das aus einer Mischung von Percheron und P.R.E gezüchtet wurde. Diese sind vor allem in den USA sehr beliebt und sollen den Ritterpferden des Mittelalters nachempfunden sein.
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Bildquellen:
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