DER MENDELSOHN-BAU AM LEHNINER PLATZ
Untertitel, Autor, Übersetzer etc.:
Erich Mendelsohn und Berlin
Herausgegeben mit Unterstützung des Senators für Bau- und Wohnungswesen, Berlin
Die Dokumentation der »Woga«-Bauten und des »Universum« basiert auf dem noch nicht veröffentlichten Buch »Erich Mendelsohn. Dokumentation der 50jährigen Geschichte des Universum Kinos 1928-78 (Dokumentation und Rekonstruktion für den Senator für Bau- und Wohnungswesen)«, Berlin 1978-80 der Architekten Helge Pitz und Winfried Brenne, denen wir auch für fachliche Beratung danken.
Verlag, Druck, ISBN etc. (Glossar)
© Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 1981
Druck: Albert Hentrich, Berlin
Lithos: Meisenbach Riffarth & Co. - Bruns & Stauff GmbH, Berlin
Gesetzt in der halbfetten Akzidenz-Grotesk von 1909 der H. Berthold AG, Berlin
Art & Zustand des Einbandes / Mappe:
Pappeinband mit Klappen (Softcover)
minimal berieben
an den Kanten und Ecken teilweise minimal Stauchungen
sehr gut erhaltener gebrauchter Zustand
Art & Zustand vom Schutzumschlag:
nicht oder nicht mehr vorhanden
Anzahl & Zustand der Seiten:
90 nummerierte Seiten
mit den üblichen Gebrauchsspuren, die beim Lesen auftreten können
Sprache & Schriftart:
Deutsch
lateinische Schrift
Die Maße sind wie folgt:
Höhe: ca. 360 mm
Breite: ca. 260 mm
Stärke: ca. 9 mm
Versandgewicht: ca. 1010 g
Beschreibung:
ERICH MENDELSOHN [1887-1953]
Ich habe Trotzkis Anklageschrift in einem Zug gelesen. - Glühend, erregt. Aber ebenso nachdenklich. Mir war wenig von den wahren Zuständen verborgen geblieben. Ich halte die Darstellung Trotzkis für wahr, weil ich dem Mutigen immer mehr Glauben schenke als dem Lauen ...
Nur wer einer Idee sich schrankenlos verschreibt, schreibt Menschengeschichte. Und was das Genie beginnt, braucht viele Stationen, um sich zu statuieren ...
In der großen Politik bedeutet das russische Fiasko den Beginn eines Dramas, bei dem der »Held« unbekannt, aber alle Völker Mitspieler sind. Das Raubtier siegt über die Idee, die sinnlose Berechnung über den Sinn der Welt, die Welt selbst über ihr eigenes Leben.
Am Anfang des zweiten Aktes erdröhnt wieder die Welt von Phrase, Stumpfsinn, Mittelmäßigkeit und Hass. Millionen brüllen zum Krieg, der sie selbst als Opfer frisst.
Und wir? Jeder von uns, wir beide? Bauen ein Haus, dessen Bescheidenheit gering genug ist, um nicht mit-schuldig zu werden?
Wir verschleudern unser bestes Gut, die stille Besinnung, die produktive Einfachheit - für wen? Wir laden Lasten auf uns, die nicht die unseren sind, wir zahlen Tribut für Menschenrechte, um unser Recht zu behaupten, sind im Geist gegen die kapitalistische Ordnung, um am Kapital uns zu mästen. Für wen? Aus Gewöhnung, aus Trägheit, aus mit dem Strom schwimmen, aus Gier nach Besitz, nach Genuss und sich alles leisten können!
Gerne verbrämen wir diese Eitelkeiten mit Schönheitswünschen und Idealfimmel - aber die Wirklichkeit pumpt uns aus und schmälert unseren Geist.
Gut, wir sind jung und bereit, jede Stunde alles aufzugeben - das sagt sich leicht, wenn die Sonne scheint. Wo aber ist der Mut an kalten Tagen?
Überlegen wir! Woher nehmen wir den Mut solcher Herausforderung - warum, wenn wir ihn haben, nicht mit ihm auf die Barrikade, die nötig ist, am nötigsten dann, wenn das Fiasko so deutlich, die Zukunft so undurchsichtig?...
Wir sind jung, genug jung, um nicht blind zu sein. Der Krieg kommt und fasst auch uns. Es gibt genug Formen für und gegen ihn. Sind wir gegen ihn, so müssen wir uns ihm entziehen, um ihn zu bekämpfen. Wir sind mitten im Konflikt, mitten durch uns selbst geht seine Bahn ...
Erich Mendelsohn, 1928
Die Ware wird wie beschrieben und fotographisch dokumentiert angeboten. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Abbildungen. Eventuell vorhandene Dekorationsmaterialien, die mit auf den Bildern abgebildet sind und nicht ausdrücklich in der Beschreibung mit angeboten werden, sind vom Kauf ausgeschlossen. Bitte betrachten Sie sich die unten gezeigten Abbildungen aufmerksam. Wir sind stets bemüht, die Ware so originalgetreu wie möglich darzustellen. Auf Grund der Lichteinwirkungen können die Abbildungen in den Farbtönen etwas verfälscht werden.
Besichtigung und Abholung sind nach vorheriger Absprache mit mir möglich. Bei eventuellen Versand sind die anfallenden Versandkosten bei mir zu erfragen.