RUDOLF STEINER - GESUNDES SEELENLEBEN UND GEISTESFORSCHUNG - V. Heft [1947]

RUDOLF STEINER - GESUNDES SEELENLEBEN UND GEISTESFORSCHUNG

Untertitel, Autor, Übersetzer etc.:

SCHRIFTENREIHE DER MEDIZINISCHEN SEKTION AM GOETHEANUM, DORNACH

V. Heft

Vertrag, gehalten am 4. Februar 1916 in Berlin

Mit gütiger Genehmigung von Frau Marie Steiner nach einer vom Vortragenden nicht durchgesehenen Nachschrift

herausgegeben von der Medizinischen Sektion am Goetheanum, Dornach durch

Dr. med. Hans W. Zbinden

Verlag, Druck, ISBN etc. (Glossar)

Copyright 1947 by Philosophisch-Anthroposophischer Verlag am Goetheanum, Dornach (Schweiz)

Printed in Switzerland

DRUCK VON R.G. ZBINDFN & Co., BASEL

Art & Zustand des Einbandes / Mappe:

Pappeinband (Softcover)

etwas berieben und leicht verschmutzt

an den Ecken und Kanten stellenweise gestaucht oder bestoßen

Art & Zustand vom Schutzumschlag:

nicht oder nicht mehr vorhanden

Anzahl & Zustand der Seiten:

44 nummerierte Seiten

leicht randgebräunt

stellenweise können mehr oder weniger Anstreichungen oder Notizen vorhanden sein

mit den üblichen Gebrauchsspuren, die beim Lesen auftreten können

Sprache & Schriftart:

Deutsch

lateinische Schrift

Die Maße sind wie folgt:

Höhe: ca. 225 mm

Breite: ca. 155 mm

Stärke: ca. 6 mm

Versandgewicht: ca. 140 g

Beschreibung:

Im Folgenden ist ein Vortrag Rudolf Steiners abgedruckt, der das Verstehen psychopathologischer Vorgänge außerordentlich fördert. Ein generelles Hauptleiden unserer Zeit ist das immer mehr Um-sich-Greifen einer Tendenz zu unexaktem innerem Verhalten in erkenntnismäßiger Hinsicht. Man möchte auf kürzestem Wege wichtigste übersinnliche Kenntnisse bekommen. Zwar ist die Größe der Kultur des letzten und dieses Jahrhunderts entschieden im Auftreten und Fortentwickeln der Naturwissenschaftlichkeit zu sehen. Naturwissenschaftlichkeit ist Selbsterziehung zur Exaktheit im Denken und Strenge im Erforschen und Beherrschen des eigenen Wunschwesens. Das Uebungsgebiet für das Kulturganze ist die Natur, die Tatsachenwelt der sinnlichen Anschauung. Was von einzelnen Forschern überragend als Geistesvorgang vollzogen wurde, ist paradigmatisch geworden für die Menschheit. Das Ueben der Erkenntnis an der Tatsachenwelt ist allgemeingültiges Ereignis. Uebernommen wurde aber auch alles Jenes, was aus dem theoretischen, spekulativen Denken zu dieser Erkenntnisübung hinzukam: das Dogma von der Unerforschbarkeit der letzten Dinge, des wirkenden Geistwesens und folgerichtig, da die Hinneigung zur bloßen Naturtatsache, als dem einzig Erkennbaren, bald das sinnlich Wahrnehmbare als das einzig Existierende erscheinen und behaupten ließ, der theoretische Materialismus, der sehr bald praktisch wurde, das heißt dessen wissenschaftliche Konsequenzen im Leben unerbittlich gezogen wurden, wie unsere Tage blutig lehren. Aber der menschliche Geist verödet. Er ist anders geartet und in jeder menschlichen Seele lebt unabweisbar der Drang nach dem göttlich-geistigen Wesen, nach dem höheren Selbst des Menschen. Das gibt eine Diskrepanz im kulturellen und im persönlichen Leben. Sie ist der häufige Anlass zu myslizierendem ungesundem Leben. Die Exaktheit, die Strenge gegen sich selbst, schon an und für sich unangenehm, wird durch einen sonderbaren Irrtum als das Hemmnis angesehen, das den Menschen von der Erkenntnis des geistigen Daseins abhält und ein als Lebensbedürfnis empfundenes höheres Leben verhindert. Verachtung der von der Zeitwelt überbewerteten materiellen Tatsachenwelt kommt dazu — und Tür und Tor sind offen für ein illusionäres Verhalten in den mit Recht für real gehaltenen Gebieten seelischer und geistiger Kräfte.

Gesagt werden muss auch hier, dass es sich um eine Nachschrift eines frei gehaltenen Vortrages handelt, die Rudolf Steiner nicht durchgesehen und noch weniger für den Druck vorbereitet hat. Der Leser möge sich das bei der Lektüre vor Augen halten.

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