19.01.2024
16845 Sieversdorf-Hohenofen
Titel: Späte Scheidung
Autor: Abraham B. Jehoschua
Verlag: Volk und Welt, 1991 - 440 Gramm - 20 x 12 x 4 cm
Seiten: 539
Zustand: gebraucht gut, Leinen gebunden mit Schutzumschlag, mangelfrei, altersbdingt leicht vergilbt, BILD IST ORIGINALFOTO + Teil der BESCHREIBUNG und stimmt mit Original überein. Alle gebrauchten Bücher atmen den Duft der Zeit.
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Inhalt: - SIEHE BILDER...........................Großvater Jehudah stattet seiner Familie in Israel einen Kurzbesuch ab, um sich von seiner Frau Naomi scheiden zu lassen. Damit stürzt er die fragilen Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern vollends in die Krise, die Jehoschua in mitreißendem Sprachwitz aufblättert.
Die grandiose Tragikomödie, die sich in neun Tagen abspielt, läßt Jehoschua in einem raffinierten Wechsel der Erzählperspektiven ablaufen.
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INHALT:..............................Abraham B. Jehoshua gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schriftstellern in Israel. Sein Werk umfasst Erzählungen, Romane, Theaterstücke und politische Essays. Jehoshua zählt selbst William Faulkner, Samuel Agnon und Franz Kafka zu seinen wichtigsten Vorbildern. Der Literaturkritiker Harold Bloom verglich ihn 1984 in einem Artikel mit ersteren.
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwischen Arabern und Israelis eine Mittlerrolle zu spielen. Er ist Befürworter eines eigenen Palästinenserstaates. Da er diese Position für nicht mehr realistisch hält, plädiert er neuerdings für eine israelisch-palästinensische Partnerschaft , die in letzter Konsequenz zu einem gemeinsamen Staat führen würde (Haaretz, 19. April 2018).
In seinem literarischen Werk thematisiert Jehoshua auch immer wieder wichtige politische Themen. Der Roman Der Liebhaber spielt 1973 in Israel zur Zeit des Jom-Kippur-Kriegs. Die politischen und militärischen Verhältnisse spiegeln sich im Verfall einer Familie. Die Handlung wird aus sechs verschiedenen Perspektiven dargestellt, darunter der eines Arabers.
In seinem Roman Die Reise ins Jahr Tausend vermischen sich die arabische und die jüdische Lebenswelten im Mittelalter des Jahres 1000. Im Fokus stehen zwei jüdische Händler, Onkel und Neffe, von denen ersterer im arabischen Nordafrika, letzterer im christlichen Frankreich lebt. Auch hier wird die Versöhnung der unterschiedlichen kulturellen und religiösen Welten angestrebt.
Auffällig in seinen Erzählungen ist der Gegensatz zwischen starken Frauen und männliche Antihelden, die sich durch eine destruktive Charakteranlage und die anhaltende Unfähigkeit zur Herstellung dauerhafter Beziehungen auszeichnen. Jehoshua zeigt das Bild von Männern, die ihr Manko durch Wunschfantasien im Verhältnis zu älteren oder sehr viel jüngeren Frauen (so in seinem Roman Rückkehr aus Indien) oder auch Kindern, gar durch imaginierte inzestuöse Beziehungen auszugleichen suchen. In seinem Roman Die befreite Braut sind die schwachen oder scheiternden Männer Sinnbild für Defizite oder gar das Scheitern des Zionismus.