Aus meiner Sammlung Kölner Künstler stammt dieser Otfried Mahnke mit einem seiner typischen Dachziegel Bilder.
In den 80er Jahren entdeckte Otfried Mahnke für sich durch einen Zufall Dachziegel als Material für seine künstlerische Ausdrucksform. Zuerst in Form von Dachziegelstücken als Collage in seinem Gemälde-Objekten...später nutze er ganze Dachziegel oder Dachziegelzusammenstellungen als Malgrund.
In einem Katalog zu Otfried Mahnkes Arbeiten schreibt Mahnke selbst dazu im Vorwort, dass er durch einen Sturm, durch den Dachziegel herunterfielen und zerbrachen, inspiriert wurde, diese zu Objekten zusammenzusetzen... und später dann als Leinwände zu benutzen.
"Ich bewunderte die abstrakten Gebilde ihrer echten Patina"... "betrachtete die Originalität ihrer dreidimensionalen Eigenheiten."
"Ihre Formenvielfalt wurde zu einer Quelle zahlreicher abstrakter oder realistisch kritischer Bildideen."
Als ich dieses Bild Mitte der 90er Jahre von Mahnke erwarb, erzählte er mir, dass es eines seiner allerersten Bilder/Bildcollagen mit eben genau von seinem Dach gewehten Ziegeln war, das er je geschaffen hat. Das Bild ist eben typisch für genau diese Umbruchphase, in der er mit Hilfe der Dachziegel nach einer neuen Materialität in seinen Bildern suchte.
Er hat in diesem Bild nicht nur Dachziegel verwendet, sondern auch andere Objekte, wie kleine Holzkreuze, ein Stück gedrucktes Papier... und zu einer Collage zusammengefügt.
Ich halte dieses Werk für eine seiner wichtigsten (wenn auch nicht schönsten) Arbeiten, die genau diese Findungsphase zu seinen Dachziegelbildern, mit denen er in den folgenden Jahren auch wirtschaftlichen Erfolg hatte, dokumentiert.
Es enthält alle künstlerischen Elemente seiner malerischen Vergangenheit wie Malerei, Zeichnung, Collage und auch noch einen Teil seiner kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen aus den 70er Jahren, wie z.B. den kleinen geschriebenen Zettel, den er eingebaut hat, mit dem Text:
"Dieses Baudenkmal ist durch Ignoranz und Phantasielosigkeit gefährdet."
Das Bild hat die Maße 119 x 58 cm.
Es besteht aus einer recycelten Holzrückwand, die mit Malerei (Gouache, Tempera und Öl), Ziegelstücken, Holzstücken, aufgeklebten beschrifteten Papierfetzen etc. als Hybrid aus Malerei und Material Collage/Skulptur geschaffen wurde.
Der Zustand des Bildes lässt sich am besten wie folgt beschreiben:
Es hat sicherlich Staubspuren und von hinten eingeschlagene Haken, um es an der Wand zu befestigen... ansonsten scheinen alle Brüche des Holzes und an den Dachziegeln etc. aus des Künstlers Hand zu stammen und gewollt zu sein...
Da ich dieses Objekt ohnehin nicht verschicken kann (wegen Bruchgefahr), ist es ratsam, dass ssie sich das Objekt am besten persönlich bei mir anschauen und sich einen eigenen Eindruck davon machen und bei Gefallen mitnehmen.
Eine günstige Gelegenheit, an eine wichtige Arbeit dieses im Kunsthandel doch noch sehr unterbewerteten Kölner Künstlers zu gelangen.</