GROSSE WELTREISE MIT A. E. JOHANN
Untertitel, Autor, Übersetzer etc.:
Ein Führer zu den Ländern und Völkern dieser Erde
ein Buch von A. E. Johann
Bertelsmann Lesering
Verlag, Druck, ISBN etc. (Glossar)
Im Bertelsmann Lesering
66. - 75. Tausend 1956
Copyright 1955 by C. Berte.smann in Gütersloh
Klischees: Schuler, Stuttgart, (Farbtafeln); Lemke. Berlin, (Schwarzweißtafeln); Giesow, Bielefeld, (Textillustrationen und Kartenskizzen).
Druck: Schwann GmbH Düsseldorf
Printed in Germany
Umschlag und Einband von Erwin Diekmann
Art & Zustand des Einbandes:
Leineneinband (Hardcover)
leicht staubschmutzig
sehr guter gebrauchter Zustand
Art & Zustand vom Schutzumschlag:
nicht oder nicht mehr vorhanden
Anzahl & Zustand der Seiten:
478 nummerierte Seiten
mit den üblichen Gebrauchsspuren, die beim Lesen auftreten können
Sprache & Schriftart:
Deutsch
lateinische Schrift
Die Maße sind wie folgt:
Höhe: ca. 231 mm
Breite: ca. 161 mm
Stärke: ca. 45 mm
Versandgewicht: ca. 1010 g
Beschreibung:
Die Textillustrationen von Professor Gerhard Ulrich (Szenen und Figuren) und Heinrich Pauser (Architektur und Landschaften) wurden nach authentischem Bildmaterial gestaltet. Kartenskizzen von Dr. Fritz Holzel
Leseprobe: Einleitung - WIE KOMMT MAN ZU EINER WELTREISE?
Ich war - ob Sie es nun glauben oder nicht - schon als kleiner Bursche ent¬schlossen, mir die Welt anzusehen bis in den entlegensten Winkel. Dabei besaß ich zunächst nur eine sehr unbestimmte Vorstellung davon, wie groß diese Welt wirklich ist. Anfangs dehnte sie sich nicht weiter aus als in die überwachsenen Gärten und verwunschenen Gebüsche, die Wiesen, Felder und großen, wilden Wälder hinter unserem Hause am Rande der kleinen östlichen Stadt, die meine Heimat war. Ich weiß noch, welchen Kummer mir die Einsicht bereitete, dass selbst diese nahe Welt sich nur unvollkommen erschließen würde, wenn ich sie lediglich zu Fuß erkunden konnte und mich außerdem mit der Dunkelheit wieder daheim einzufinden hatte.
Meine Mutter war zwar nicht besonders ängstlich - was mich, den jüngsten ihrer vielen Söhne, anbetraf; sie meinte oft genug halb ärgerlich, halb stolz: „Der Bengel fällt doch immer wieder auf die Füße." -
Aber wenn ich erst nach Mitternacht von irgendeinem einsamen Streifzug durch die stillen Wälder heimkehrte und, um die Gründe befragt, nur unklar anzugeben vermochte, wo ich mich wieder umhergetrieben hatte, so riss meiner Mutter gewöhnlich der ohnehin nicht allzu starke Geduldsfaden - sie hatte eine leichte Hand und ich meinen Jagdhieb weg.
Mein Vater vermochte an solchen Szenen bei der freundlich melancholischen Zweifelsucht, die ihm eigen war, nur zuschauend und abwartend teilzunehmen. Nach dem Strafgericht, dessen Berechtigung er durchaus anerkannte, wenn er es auch nie selbst hätte vollziehen können, begleitete er mich gewöhnlich in meine Kammer, damit ich nicht aus Zorn oder Verzweiflung erneut ausrisse, setzte sich auf den Schemel neben meiner Lagerstatt und versuchte abermals, mir in skeptischer Güte und Geduld meine Besessenheit auszureden: „Sieh mal, mein Junge, so lange, wie ich denken kann, will ich schon immer einmal nach Hamburg oder Rotterdam reisen, um mir die großen Schiffe anzusehen, die über das Meer nach fernen Ländern fahren. Aber paß mal auf: ich werde eines schönen Tages sterben und werde niemals einen richtigen großen Hafen kennengelernt haben. Mein Junge, ich will dich ja nur vor unvermeidlichen Enttäuschungen bewahren. Für arme Leute wie uns sind die großen Schiffe und all die fernen Wunder dieser Erde nicht bestimmt. Du wirst am besten Beamter. Da hat man nicht viel, aber das hat man sicher. Und nun schlaf schön und komm das nächste Mal früher nach Hause."