DER BAUM DER LIEBE - Liebesseufzer auf Neuruppiner Bilderbogen
herausgegeben von
Lisa Riedel und Werner Hirte
Verlag, Druckerei etc.
Eulenspiegel Verlag Berlin
Dieses ist die 1. Auflage, © zu haben beim Eulenspiegel Verlag, Berlin, der sich alle Rechte vorbehält.
Anno 1981 mit der Lizenz-Nummer 540/27/81 • LSV 8120
Der Buchgestaltung nahm sich Peter Baarmann an.
Printed in the German Democratic Republic
Für die Reproduktion sorgte die Druckerei (140) Neues Deutschland Berlin.
Gedruckt wurde das Werk im Druckhaus Karl-Marx-Stadt (3615) und gebunden bei der LVZ-Druckerei «Hermann Duncker» zu Leipzig.
111/18/138
Art und Zustand des Einbandes
Leineneinband - Hardcover
sehr guter Zustand
Art und Zustand des Schutzumschlages
an den Kanten stellenweise eingerissen und gestaucht
leicht verschmutzt
Knickspuren
Seitenanzahl und -zustand
158 Seiten
leicht randgebräunt
mit den üblichen Gebrauchsspuren, die beim Lesen auftreten können
Sprache
Deutsch
Buchabmessungen
Buchhöhe: ca. 335 mm
Buchbreite: ca. 233 mm
Buchdicke: ca. 16 mm
Versandgewicht: ca. 1100 g
weitere Informationen
Was bietet dieses Buch? Wir sehen es auf den ersten Blick: Schlafmützen, hoffende Jungfrauen, Einfaltspinsel, spröde Bräute, alte Junggesellen, schmachtende Haremsdamen, brave Hausväter und -mütter, hochwohlgeborene Täuflinge - und dazu Land- und Wasser fahrten, Bier- und Eisvergnügungen, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, ja sogar eine Exkursion des Märkischen Forstvereins, die sich, wie niemand weiß, 1884 zutrug. Neun Jahre später fand, und zwar am 25. und 26. Juni, das Bundes-Sängerfest zu Neuruppin statt.
Kein Wort hätten wir hier über die wackeren Sänger zu Neuruppin verloren, würden sie uns nicht fröhlich hinsingen zu einem unsterblichen Städtchen. Denn daselbst, heutzutage eine knappe Autostunde nordwest-wärts von Berlin entfernt, wurden diese kunterbunten Bilderbogen erdacht, vertausendfacht und in alle Welt geschickt. Eine Art Einblatt-Zeitung, einseitig bedruckt: voller Neuigkeiten, Katastrophen, Falschmeldungen, kurz- und langweiliger Spaße. Bund ein halbes Jahrhundert strickten drei Fabrikanten in Neuruppin an der Weltgeschichte, an Weltgeschichtchen mit.
»Juchhe, in vier Wochen springen wir ins Ehebett!« ruft der endlich erhörte junge Meister. Und die spröd-willige Braut flötet: »Du loser Schäker! Warte nur!« Ja, es umschlingt uns viel seufzende in- und ausländische Schönheit, auch wenn wir sie nicht direkt springen sehen und die Dekolletes nicht jenen Zuschnitt aufweisen, bei dem man sich leicht erkältet. Schöne Augen zwar, aber mehr Stoff als Haut, denn: »Passiert just so ein kleines Leid, bedeckt wirds durch so breites Kleid.« Andere Zeiten - andere Mängel.
Freilich: Nähmen wir den Leuten die Hüte (nicht die Barte) weg, steckten wir sie statt in bunte Beifröcke und gebürstete Anzüge in zerschlissene Jeans, könnten wir sie für unseresgleichen halten. Dennoch sind nicht mehr sie es, sondern wir, die sich »in anderen Umständen« befinden.
Was bietet dieses Buch? Einen Ausschnitt. Für Einblick. Einen Blick auf ein Quentchen verewigten, unwiederbringlichen, wunderlichen, verzwirbelten Lebens. Ganz und gar heilzensuriert ist diese Welt ohne Seitensprünge. Und wer's nicht glaubt, den soll der Hund, wie die Geliebte zärtlich schreit, in die dünnen krummen Beine beißen!
Kurzpersonalien der Herausgeber
Lisa Riedel, Jahrgang 1925, Diplomhistorikerin. Seit 1958 Direktorin des Heimatmuseums Neuruppin, das die größte Spezialsammlung Neuruppiner Bilderbogen besitzt. Diverse Publikationen über die Forschungsgebiete Regionalgeschichte und die Geschichte des Bilderbogens.
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