19.01.2024
16845 Sieversdorf-Hohenofen
Titel: Das Nadelöhr.
Autor: Clarisse Nicoidski.
Verlag: Volk und Welt 1977. 235 Gramm. 17 x 13 x 3 cm
Seiten: 312
ISBN:
ISBN-13:
Zustand: gebraucht - gelesen, Gebundene Ausgabe, Hartcover Leinen, mit Schuztzumschlag. SIEHE BILDER sind ORIGINALFOTOS und stimmt mit Original überein.
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Inhalt: - SIEHE BILDER...........................Betroffen nimmt Leonor die Veränderung wahr, die sich mit Marc vollzieht, als sie das erstemal gemeinsam die Fredens auf ihrem Landsitz besuchen. Sie, die Tochter eines kleinen Handwerkers, empfindet instinktives Unbehagen in der sterilen Atmosphäre der Bankiersfamilie. Marc dagegen, elternlos aufgewachsen und von Kindheit an in engem Kontakt zu den Fredens, unterwirft sich willig den starrten Konventionen und geheiligten Riten des Hauses, paßt sich der ihm zugewiesenen Rolle des gehorsamen Jungen an. Insbesondere zu Frau Freden, die ihn wie einen leiblichen Sohn behandelt, fühlt er sich stark hingezogen. In seinem Bedürfnis nach mütterlicher Geborgenheit ahnt er offenbar nicht, was sich hinter dem freundlich-herablassenden Gebaren der alten Freden verbirgt. Leonor indes durchschaut ihr geschickt getarntes Spiel immer deutlicher und beobachtet voll banger Ahnung, wie Marc ihr mehr und mehr zu entgleiten droht.
Mit psychologischer Genauigkeit gestaltet die französische Schriftstellerin Clarisse Nicoidski den erbitterten Kampf, der sich zwischen den beiden Frauen entspinnt, und zeichnet zugleich das entlarvende Bild einer überkommenen Lebensform, in der äußere Harmonie und Wohlanständigkeit kaum noch über moralischen Verfall und innere Leere hinwegtäuschen können.
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INHALT:............................... Clarisse Nicoïdski: Nicoïdski entstammte einer Familie aus Sarajevo stammender sephardischer Juden. Ihr Vater Moïse Abinoun verfasste ein Erinnerungsbuch über seine Heimatstadt: Lumières de Sarajevo. Von 1954 bis 1959 lebte Nicoïdski mit ihren Eltern in Marokko und besuchte das Lyzeum in Casablanca. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich studierte sie Linguistik und Anglistik in Paris, wo sie auch ihren Mann, den Maler Robert Nicoïdski kennenlernte.
1963 gebar sie einen Sohn und veröffentlichte ihren ersten Roman Le Désespoir tout blanc, der später von Daniel Mesguich für das Theater adaptiert wurde und Auftakt einer Reihe von Romanen um die Protagonistin Judith war, die autobiographische Züge trug.
Weiterhin verfasste sie kunstkritische Schriften über die Maler Chaim Soutine und Amedeo Modigliani und veröffentlichte 1994 Une histoire des femmes peintres des origines à nos jours (deutsch: Die großen Malerinnen - Weibliche Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart).
Zudem schrieb sie Gedichte auf Sephardisch, die der argentinische Dichter Juan Gelman als diaphan wie ein Feuer bezeichnete. Sie gilt als wichtigste sephardische Dichterin des 20. Jahrhunderts (Enrique Krauze). Die argentinisch-jüdische Sängerin Dina Rot vertonte kongenial den Liederzyklus UNA MANU TUMÓ L``OTRA, eine Auswahl der sephardischen Gedichte von Clarisse Nicoïdski und Juan Gelman. Ihr Opernlibretto Les Cerceaux de feu wurde von Bruno Ducol vertont. Im Dezember 1996 erlag Nicoïdski einem Krebsleiden.