Objektbeschreibung: Das berühmte Kapitänshaus in Westgroßefehn wurde in den letzten Jahren durch seine derzeitigen Eigentümer mit Herzblut in den Urzustand zurückversetzt - ursprünglich mit der Absicht, es anschließend wieder aufzubauen und ihm so neues Leben einzuhauchen.
Aus privaten Gründen möchten sie das Vorhaben nun in neue Hände geben, die mit genauso viel Leidenschaft und Energie diesen Traum übernehmen möchten. Aufgrund von unterschiedlichen Maßnahmen der Eigentümer wurde das Projekt "Kapitänshaus" auch über Westgroßefehn hinaus berühmt. Neben der Unterstützung vom Monumentendienst, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie des Landkreises, des Landes und des Bundes war auch der NDR mit einer Dokumentation vor Ort und zeigte das Engagement der beiden Eigentümer.
Das Baujahr wird auf 1807 datiert, wobei bestimmte Teile sogar um 1760 erbaut worden sein sollen. Die alten Böden sowie die Balken wurden entfernt und zum Teil schon wieder neu eingesetzt, um für die intendierte Raumnutzung optimal vorbereitet zu sein.
Neben dem eigenen Wohnteil war auch eine Ferienwohnung eingeplant; eine Eigennutzung mit Vermietung unter einem Dach wäre somit möglich. Aufgrund dieser Planung war 2021 auch die Entscheidung für eine Hauskläranlage für 8 Personen gefallen. Schnelles Internet und eine gute Verbindung für die kommenden Jahre wird durch den Glasfaseranschluss sichergestellt.
Da der Zustand der Räumlichkeiten aktuell eher einem Rohbau ähnelt, sind für den neuen Eigentümer grundsätzlich alle Möglichkeiten der Gestaltung offen.
Das Erdgeschoss verfügt aktuell über zwei Zimmer mit jeweils 33 m² Wohnfläche und einen fast 12 m langen Flur, der den Wohnteil im Erdgeschoss mit dem 1. Obergeschoss, dem Dachboden und der fast 300 m² großen Scheune verbindet. Die typische Aufteilung einer damaligen Scheune mit Einstellern und Göpel ist hier noch vorhanden.
Das 1. Obergeschoss und auch das Dachgeschoss des Wohnhauses ist bis auf den Schornstein uneingeschränkt ausbaufähig. Aufgrund der vier Kreuzstockfenster und der südlichen
Ausrichtung sind die Ebenen sehr hell, was ebenfalls für einen Ausbau spricht.
Lagebeschreibung: Das Objekt befindet sich in Westgroßefehn und bietet mit seinen 4,8 Hektar eine schöne landwirtschaftliche Fläche, die später durch seine Eigentümer selbst genutzt und bewirtschaftet werden kann. Die typischen Einkaufsmöglichkeiten und Geschäfte für den täglichen Bedarf befinden sich in näherer Umgebung.
Sonstiges: "Zum Objekt:
Der Wohnteil des Hauses ist dreistöckig ausgebildet, bis in das schmale zweite Dachgeschoss belichten hohe Kreuzstockfenster das Innere. Der Schaugiebel ist mit klassizistischem Bauschmuck in Sandstein dekoriert, ein mit Segmentbogen verdachter Giebelstein bekrönt die Fassade, profilierte Sandsteinabdeckungen enden in von einem Gesims unterfangenen Voluten auf Höhe der Traufen. Auch Sohlbänke und die Treppe zur Haustür sind aus Werkstein gearbeitet. Das sorgfältig ausgeführte Ziegelsteinmauerwerk weist über den Fenstern scheitrechte Bögen auf. Rückwärtig schließt sich der etwas breitere Wirtschaftsteil mit Stall und Gulfscheune an."
Denkmalschutzstiftung: "Für die Restaurierung des Tapetenzimmers im Kapitänshaus in Großefehn stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 75.000 Euro zur Verfügung. Die dort abgebildete Landschaftsmalerei ist beschädigt und verschmutzt. Der Gulfhof gehört nunmehr zu den über 460 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.
Das Dorf Großefehn befindet sich in landwirtschaftlich geprägter Umgebung in etwa zwischen Aurich und Emden. Gleich an der Landstraße und am Großefehnkanal steht im kleinen Ortsteil Westgroßefehn das einstige Kapitänshaus. 1807 wurde das Haus fertiggestellt, wie der Giebelstein mit Jahreszahl festhält. Noch vor der Errichtung seines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes hatte Kapitän Tole Janszen Wiese 1804 bei der niederländischen Manufaktur "Schilder, Druk en Behangelsfabriek" eine repräsentative, handbemalte Leinwandtapete in Auftrag gegeben. Die umlaufende, auf Leisten gespannte Wanddekoration wurde in den südwestlichen Wohnraum eingebaut.
Das komplett erhaltene Tapetenzimmer weist eine architektonisch gefasste Kaminhaube und eine Butzenwand mit Schlafstätten auf. Leinwandbespannungen bedecken alle vier Wände und präsentieren einen Landschaftsausblick mit Bäumen, Horizont und Architekturstaffagen, um dem Betrachter den Eindruck zu geben, er befinde sich im Freien. Neben dem Landschaftszimmer haben sich auch der ursprüngliche Bodenbelag im Flur aus Belgisch Blaustein und die Haustür erhalten."
Zusatzinformationen: Sollte Ihr Interesse am Kauf der Immobilie geweckt worden sein, melden Sie sich gerne per Mail oder telefonisch bei mir, sodass wir die nächsten Schritte besprechen können.
Aufgrund des Objektes und seiner Beliebtheit möchten wir keinen Besichtigungstourismus am und im Objekt. Hierfür wird grundsätzlich überlegt, einen separaten Termin für einen sogenannten "walk in" anzusetzen. Ein Datum ist derzeit aber noch nicht bekannt.
Ich danke für Ihr entgegengebrachtes Verständnis.
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