19.05.2025
03222 Lübbenau (Spreewald)
Im auslaufenden 19. Jahrhundert erlebte der Spreewald und Lübbenau im besonderen seine kleine Renaissance, erstrahlte durch eine über die Jahrhunderte gewachsene Struktur im neuen Glanze, untermalt durch Reiseerlebnisse des Literaten Fontane, der einen Tourismus erwachen ließ, von dem bis in heutige Zeiten die Stadt ihren größten Nutzen zieht.
Sind kurz vor und nach 1900 durch steigende Einnahmen der Bürger viele jener Häuser entstanden, die noch heute das Bild der Altstadt prägen, ist es vor allem der Tatsache geschuldet, dass Lübbenau es nach der Wende 1989 geschafft hat, sein Bild von sich und dem umliegenden Spreewald weiterhin erfolgreich in die Welt zu tragen und das vorhandene an Architektur und Stadtbild zu bewahren und erneut, nach Jahrzehnten der sozialistischen Vergrauung, in das zu verwandeln, was gemeinhin Zeichen einer wohlhabenden Kleinstadt betrachtet werden darf.
Gehen wir noch ein wenig zur Blütezeit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Mit wachsenden Bedarf des Umlands, allen voran natürlich Berlin, an Produkten des Spreewalds, flossen Einnahmen nun verstärkt in Haus und Hof, gefolgt von Miets- und Geschäftshäusern, die bis heute die Altstadt prägen. Mittelpunkt und Wahrzeichen einer jeden Gemeinde ist und bleibt wohl die Kirche, so auch in der Spreewaldstadt. Zumindest als bauliches Zentrum der Stadt, bilden sich um die barocke Nikolaikirche Plätze, Straßen und Gassen, die durch ihre malerische Anordnung nach wie vor nichts von ihrem Charme verloren haben. Im Gegenteil, ist das Schlichte und Zeitlose an ihnen etwas, das bei vielen Besuchern, wenn auch womöglich nicht immer ganz bewusst, einen Zustand der Beruhigung ausübt. Ein wenig bildet Stadt und Natur dann eben doch ihre Einheit, wenn auch Entspannung und Kontemplation im grünen Teil des Spreewaldes offensichtlicher stattfindet. Und dennoch bleibt ein Gebäude, eine ganze Stadt im besten Fall Teil dieses Prozesses, dieser Möglichkeit zur inneren Ruhe. Jeder, der mit Gästen spricht, wird diese oder ähnliche Eindrücke zu hören bekommen.
Zur Kirche zurückkehrend, ist der Steinwurf als Entfernungsmesser bitte wörtlich zu nehmen, wenn es um die Lage der beiden hier zum Verkauf stehenden Stadthäuser geht, die sich direkt an den Kirchplatz anschließen. Die Ehm-Welk-Straße als zentrale Achse durch die Altstadt von Lübbenau, vorbei an Topf- und Kirchplatz, weiter zum Schloss und Haupthafen, führt sie jeden Touristen selbstredend zu diesen Orten, zu denen unsere beiden Stadthäuser gehören.
Das nun all das Geschriebene vorerst mündet im Denkmalschutz, wird den einen oder anderen kurz zusammenzucken lassen, ist dieser Begriff für viele leider immer noch ein Reizthema. Etwas unorthodox möglicherweise, gleich zu Beginn diesen Umstand zu erwähnen, bleibt es formell für dieses große Projekt unumgänglich, viel mehr aber noch bleibt es wichtiger Bestandteil für etwas, das so sehr mit der Stadt und seiner Geschichte verwoben ist und es dieses Schutzes bedarf, soll es weiterhin sein Erbe angemessen repräsentieren.
Gesucht wird ein neuer Hausherr, der sich dessen annimmt, den Denkmalschutz nicht als Last sieht und von sich aus das Bewahrenswerte erkennt.
Wir arbeiten seit Jahrzehnten immer wieder unter anderem eben auch mit dem Denkmalamt zusammen. Wenn es auch hin und wieder schwierige Situationen gibt, so überwiegt insgesamt das Positive und gerade der finanzielle Aspekt, was steuerliche Vorteile in Form von Abschreibung und Förderung angeht, ist nicht zu unterschätzen.
Eine erste Stellungsnahme des Denkmalamtes liegt vor. Neben dem Ensemble selbst, das in seiner Gesamtheit erhalten werden muss, sind es vor allem die Fassade inklusive Fenster und Türen, die ihr historisches Aussehen behalten sollen.
Für den zweiten Teil der Beschreibung scrollen Sie bitte ganz runter, zum Punkt "weitere Informationen". Vielen Dank.