Pferderassen - Übersicht
Schwarzwälder Fuchs: Wesen, Haltung, Geschichte
Steckbrief:
| Herkunft | Deutschland |
|---|---|
| Hauptzuchtgebiet | Schwarzwald |
| Verbreitung | Gering in Deutschland, gefährdete Nutztierrasse |
| Stockmaß | 148 cm – 160 cm |
| Farben | Füchse und Dunkelfüchse mit heller Mähne, Schimmel und Braune |
| Charakter | Gutmütig und genügsam |
| Erscheinungsbild | Schlank und hochbeinig mit raumgreifenden Gängen |
| Herausstellungsmerkmal | Üppiger Mähnenbehang, sportliches Kaltblut |
| Haupteinsatzgebiet | Reit- und Arbeitspferd |
Der Schwarzwälder Fuchs zählt zu den wichtigsten Pferderassen Baden-Württembergs.
Allgemein
Für das Schwarzwälder Kaltblut sind mehrere Bezeichnungen geläufig, darunter Schwarzwälder Fuchs, Schwarzwälder, St. Märgener Fuchs oder Wälderpferd. Das Schwarzwälder Kaltblut gilt als eine der ursprünglichsten Kaltblutpferdrassen, die vermutlich bereits im Mittelalter dem Menschen bei der Arbeit auf dem Feld, vor der Kutsche und unter dem Sattel zur Hand gingen.
Einsatzgebiete: Passt ein Schwarzwälder Fuchs zu mir?
Als Freizeitpferd, Arbeitspferd oder als Kutschpferd - Schwarzwälder sind sehr vielseitig einsetzbar.
Freizeitreiter, die ein außergewöhnliches Kaltblut schätzen, passen hervorragend zu einem Schwarzwälder Fuchs. Das große Tier eignet sich für fortgeschrittene Reiter, die gerne ausreiten und weniger an sportlichen Aspekten interessiert sind. Anfänger sind mit dem Schwarzwälder weniger gut beraten, da das Pferd klare Befehle für ein harmonisches Reiten benötigt. Wer gerne ins Gelände geht, wird mit dem ausdauernden St. Märgener Fuchs - wie die Rasse auch genannt wird - viel Freude haben.
Besonders Kutscher kommen mit dem starken Tier auf ihre Kosten. Das Zugpferd ist sehr leistungsstark und wetterunempfindlich. Daher macht der Schwarzwälder Fuchs auch vor einen Schlitten eine gute Figur. Das sportliche Kaltblut wird ebenfalls noch immer von Landwirten als zuverlässiges und genügsames Arbeitstier geschätzt.
Pferdehalter und Züchter sollten bedenken, dass das unkomplizierte Pferd genügend Bewegungsfreiraum benötigt und - wie jedes Pferd - nicht einzeln gehalten werden sollte. Die markante, lange Mähne benötigt viel Pflege; im Sommer ist das ganze Fell recht pflegebedürftig.
Körperbau und Aussehen
Das typische Schwarzwälder Kaltblut ist fuchsfarben oder dunkelfuchsfarben mit heller, nahezu weißer Mähne. Andere Fellfarben sind allerdings auch vertreten, z.B. Braune und selten auch Schimmel.
Die fast weiße Mähne steht in starkem Kontrast zum braunen Fell
Mit einem Stockmaß von 150 Zentimetern und mehr erreicht er eine komfortable Größe als Erwachsenenreitpferd, obwohl er eigentlich primär als Zugpferd eingesetzt wird. Der kräftige Körperbau (bis zu 700 kg schwer) mit schräger Schulter und muskulöser Kruppe wirkt harmonisch im Zusammenspiel mit dem ausdrucksstarken Kopf und seinem kräftigen Hals. Ein solides Fundament mit kräftigen Gelenken und harten Hufen rundet das robuste Erscheinungsbild ab.
Für ein Kaltblutpferd zeigt der Schwarzwälder Fuchs sehr schwungvolle Bewegungen - der Schritt ist fleißig und taktvoll. Auch sein Körperbau ist feiner als bei anderen Kaltblütern. Nennenswert sind auch die großen, ausdrucksstarken Augen.
Charakter & Wesen
Als langlebig und zäh werden die Schwarzwälder Füchse beschrieben. Ihr Arbeitseinsatz erfolgte zu früheren Zeiten jeweils nach Bedarf, also einerseits unregelmäßig und andererseits mit sehr unterschiedlicher Intensität. Auch das Nahrungsangebot war von natürlichen Gegebenheiten und somit Unregelmäßigkeiten geprägt. Genügsamkeit ließ sie ihre Arbeitsbereitschaft auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten. Immerzu gutmütig und besonnen eingestellt verrichten sie gerne die ihnen aufgetragenen Arbeiten.
Der Schwarzwälder Fuchs ist aber auch ein sehr lebhaftes Kaltblutpferd - stoisches Verhalten kann ihm nicht nachgesagt werden. Er begleitet seinen Halter gerne und zuverlässig.
Herkunft und Zucht
Das Schwarzwälder Kaltblut hätte zweifelsohne ein imposantes Ritterpferd abgegeben. Ob es tatsächlich für diesen Zweck genutzt wurde, ist nicht bekannt. Die Rasse gab es aber Vermutungen zufolge zur Zeit des Mittelalters. Verwendet wurden Schwarzwälder Füchse damals wohl eher als Reitpferde der Bauern - aber auch als Arbeitstiere. Für Feldarbeiten wurden damals eher noch Ochsengespanne eingesetzt.
Das Stammbuch wurde 1896 eröffnet, 1978 in zwei Stammbücher geteilt und 1978 wieder zu einem Zuchtbuch vereint. Das heutige Erscheinungsbild haben die Schwarzwälder dem Eigensinn der Bauern zwischen 1880 und 1960 zu verdanken. Das Zuchtziel war seitens des Zuchtverbandes dahingehend verändert worden, dass ein noch schwererer Körperbau erreicht werden sollte. Hierfür sollten Schwere Kaltblüter ausländischer Pferderassen (z.B. auch Noriker oder Brabanter) eingekreuzt werden, die Bauern jedoch züchteten weiterhin nach den Vorgaben des ursprünglichen Schwarzwäldertyps. Trotz Strafandrohung setzten sie sich durch, sodass der ursprüngliche Typ erhalten blieb. Der Schwarzwälder passte perfekt in eine Zeit, in der vor allem Kutschpferde benötigt wurden.
Heute werden Schwarzwälder Füchse wegen ihrer bodenschonenden Arbeitsweise wieder in der Öko-Landwirtschaft eingesetzt.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm der Bestand immer weiter ab - Arbeitspferde wurden mehr und mehr durch Maschinen ersetzt. Das Bundesland Baden-Württemberg steuerte mit Zuchthaltungsprämien dagegen - heute gibt es über 700 Schwarzwälder Füchse in der Schwarzwaldregion. Heute begeistert das Kaltblutpferd nicht nur vor dem Wagen, sondern wird auch unter Freizeitreitern immer beliebter. Auch für den Tourismus werden die gutmütigen Tiere vermehrt eingesetzt. Zudem wurde ihre Stärke und bodenschonende Arbeit für die Öko-Landwirtschaft entdeckt. In Wald- und Feldwirtschaft kommen sie heute wieder gerne zum Einsatz - vor allem dann, wenn Maschinen nicht einsetzbar sind oder Schaden anrichten würden.
Das Zuchtbuch ist heute geschlossen - es dürfen nur Pferde eingetragen werden, deren beide Elternteile Schwarzwälder Füchse sind. Das Gestüt Marbach (vom Land betrieben) spielt bei der Zucht heute eine besonders große Rolle. Es gibt verschiedene Zuchtlinien - die auch auf andere Pferderassen zurückgehen, die zur Vermeidung von Inzucht in den 1960er und 1970er Jahren eingekreuzt wurden. Besonders wichtig ist heute aber die M-Linie mit den Vererberhengsten Mönchbräuch, Max, Moritz und Monsun.
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