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Antiquitäten-Ratgeber

Antikes Porzellan sammeln - Tipps und Ratgeber

Grafik antikes Porzellan Sammler von "Weißem Gold" brauchen Erfahrung und Wissen über bekannte Hersteller. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Von Meißener Porzellan über Wedgewood bis Villory & Boch

Antikes Porzellan zählt zu den begehrten Sammlerobjekten. Porzellan besteht aus keramischem Material und wird sehr zur Herstellung von Figuren, Vasen oder Geschirr verwendet. Aufgrund des hohen Wertes wird es ebenso als "Weißes Gold" bezeichnet. Porzellan hat eine lange Tadition und Geschichte. Schon im 15. Jahrhundert wurde es aus dem chinesischen Kaiserreich über die Seidenstraße nach Europa eingeführt. Seinen Namen hat es wohl dem italienischen Wort "porcellana", dem Namen für Kaurischnecken. In Europa glaubte man, dass Porzellan aus den zerstampften Gehäusen der Schnecke hergestellt wird.

Erst 1708 gelang es in Dresden erstmals, Porzellan in Europa zu produzieren, daraus entstand die Meißener Porzellan-Manufaktur. Die zweitälteste Porzellanmanufaktur Europas wurde unter der Ägide Kaiser Karls VI. 1718 in Wien gegründet. Die Tradition dieses kaiserlichen Hoflieferanten für Porzellan wird von der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten weitergeführt. Erkennbar sind die Augartener Porzellanprodukte an dem blauen Bindenschild-Stempel (sog. "Bienenkorb"). Bis heute konnte sich das Interesse an hochwertigen Porzellan-Produkten unverändert aufrechthalten. Die Herstellungsweise des "Weißen Goldes" blieb über Jahrhunderte fast unverändert.

Porzellan erkennen

Porzellan gehört zur Gruppe der Keramiken, also der Waren, die aus tonmineralhaltigen Rohstoffen hergestellt werden. Es existiert in verschiedenen Zusammensetzungen - Hauptbestandteile sind allerdings Kaolin, Quarz und Feldspat. Je nach Region der Herkunft ist das Mischverhältnis anders, da auch die Grundmineralien immer unterschiedlich zusammengesetzt sind. Hartporzellan hat beispielsweise einen sehr hohen Kaolinanteil, wird bei höheren Temperaturen gebrannt und ist auch temperaturbeständiger. Wie der Name schon vermuten lässt, ist es härter als anderes Porzellan - vor allem als das sogenannte Weichporzellan. Es besteht aus viel weniger Kaolin, dafür besonders viel Quarz. Es wird bei eher niedrigeren Temperaturen gebrannt und ist weniger beständig. Das Gemisch aus Mineralien und Beimischungen, aus dem keramische Erzeugnisse gebrannt werden, nennt man den Scherben. Er ist ein geformter, getrockneter, keramischer Gegenstand, der jedoch noch nicht glasiert ist.

Bild Tassen aus Porzellan Durch das Beimischen zusätzlicher Stoffe, erhält man farbiges Porzellan, z.B. in schwarz oder rosé.

Knochenporzellan oder "Bone China" wurde in England entwickelt. Hierbei wird bei der Produktion Knochenasche hinzugefügt - diese nimmt ca. die Hälfte der Inhaltsstoffe ein. Das Porzellan wird bei relativ niedrigen Temperaturen gebrannt, ist aber dennoch sehr transparent, glänzend und fest. Zu den unechten oder Halbporzellanen gehören Frittenporzellan oder Fayence. Beim französischen Frittenporzellan wird beispielsweise kein Kaolin und Feldspat, dafür aber Salpeter, Kochsalz, Tonerde, Soda und Gips verwendet. Hier ist deshalb eine farbliche Gestaltung besser möglich.

Porzellan muss nicht immer weiß sein. Es gibt auch schwarzes Porzellan, das "Porcelaine noire". Hier werden farbgebende Oxyde beigemischt, deshalb ist es auch nicht transparent. Die Farbe bei Porzellan ist nicht immer gleichmäßig. Bei Elfenbein-Porzellan kann daran beispielsweise die Echtheit erkannt werden. Der Elfenbeinton wird bei einem Scharfbrand in das Hartporzellan eingebrannt. Anders als bei aufgeschmolzener Farbe entstehen so Ungleichmäßigkeiten. Bei Rosé-Porzellan werden für die Färbung Mangansalze oder Goldverbindungen in die Masse eingemischt. Inzwischen gibt es auch Porzellan mit marmorartiger Färbung. Hierfür werden verschiedenfarbige Porzellanmassen ineinander gegossen.

Gegenstände aus Porzellan erkennt man einfach an der Transluzenz bzw. Transparenz. Hält man das Porzellan gegen das Licht, scheint es etwas hindurch. Die Oberfläche glänzt, hat eine sehr reine Farbe in Weißtönen und das Material hat einen sehr hellen, wohllautenden Klang. Hat ein Porzellanstück eine Bruchfläche, so saugt diese kein Wasser an und der Bruch ist sehr glatt. Dies sind wesentliche Unterscheidungsmerkmale zu Steingut.

 

Porzellan sammeln

Seit Jahrzehnten gilt antikes Porzellan als gefragtes Sammlerstück. Liebhaber der jeweiligen Epoche von Barock bis Biedermeier, sowie Sammler, unterscheiden hier in zwei verschiedene Marken. Epochenbedingt entwickelte sich ein Porzellan-Stil, der farbenfreudig erscheint und bei Kunstkritikern als kitschig angesehen wurde. Teilweise wurde das Porzellan mit Goldrändern verziert. Diesen Stil verwenden auch heute noch die Porzellan-Hersteller Rosenthal und Hutschenreuther. Edel setzte sich hingegen das blaue und allseits bekannte Zwiebelmuster durch. An seiner Beliebtheit erfreut man sich auch heute noch. Durch den Hersteller Hummel erweiterte sich gegen 1935 die Porzellan Vielfalt auf sehr dekorative Art und Weise. Recht detailgetreue Figuren schmücken heute Lampenschirme und weitere Produkte. Diese Stücke besitzen mitunter einen fast unbezahlbaren Sammlerwert.

Bild Porzellan auf dem Flohmarkt Auf Trödel- oder Flohmärkten können Sammler seltene Stücke finden und günstig erwerben.

Egal ob man Stücke aus Porzellan benutzen oder zur Ausstellung sammeln möchte - je nach Objekt kann der Preis stark variieren. Ist beispielsweise die Stückzahl sehr niedrig und das Dekor sehr speziell, so kann der Preis sehr hoch liegen. Handelt es sich um ein Set, so spielt auch die Vollständigkeit eine große Rolle. Markenporzellan ist grundsätzlich teurer, als Stücke von unbekannteren Herstellern.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten um an solche Sammlerstücke zu gelangen. Dazu zählen Trödelmärkte, Flohmärkte, Auktionshäuser und auch Online-Börsen für Kleinanzeigen. Letztere erlauben persönliche Verhandlungen und die Bezahlung vor Ort mit einer sicheren Prüfung der Echtheit. Über Kleinanzeigen ist ein vorheriger Besichtigungstermin aufgrund geringer Entfernungen möglich und sollte unbedingt in Anspruch genommen werden. So kann man sich persönlich ein Bild der Produkte verschaffen. Vor Kaufabschluss lässt sich eine Wertermittlung von anerkannten Sachverständigen erstellen.

Bekannte Porzellanmarken und ihre Stempel

Von welchem Hersteller ein Stück stammt, lässt sich meist am Markensymbol erkennen. Die Meißener Porzellan Manufaktur kennzeichnet ihre Erzeugnisse mit zwei überkreuzten Schwertern, die je nach Alter des Stückes etwas anders aussehen können. Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) verziert ihre Stücke mit einem (blauen) Zepter, das teilweise durch den Schriftzug KPM ergänzt wird. Die Hutschenreuther AG hat als Markenzeichen einen von der Seite abgebildeten Löwen in einem Kreis. Außerdem steht der Name des Unternehmens darunter. Porzellan von Fürstenberg ist mit einem geschwungenem F mit einer Krone gekennzeichnet. Die Rosenthaler Porzellan-Manufaktur versieht ihre Stücke in der Regel mit dem Markennamen, der durch zwei überkreuzte Blumen oder Zepter und einer Krone unterbrochen ist. Der Name des Unternehmens Villeroy & Boch ist meist auf deren Porzellan zu lesen - manchmal auch nur die Initialen. Darüber ist oft eine Person mit zwei Zeptern und einem Flügelhelm zu sehen. Nymphenburg Porzellan kennzeichnet seine Erzeugnisse mit einem Schild, das im weiß-blau des bayerischen Wappens gehalten ist. Auf dem Schild sitzt eine Krone, darunter der Name des Marke.

Pflege von Porzellan

Bild bemalter Teller aus Porzellan Goldränder oder Farben können beim Reinigen durch die Spülmaschine beschädigt werden.

Vor allem neueres Porzellan ist in der Regel spülmaschinenfest. Überprüfe trotzdem, ob ein entsprechendes Wasch-Prüfsiegel vorhanden ist. Auch wenn ein derartiges Zeichen vorhanden ist, können in der Spülmaschine Schäden entstehen. Golddekore oder Farben können beispielsweise zerkratzen oder verblassen. Bei falschem Ein- oder Ausräumen können ebenfalls Brüche oder andere Schäden am Porzellan auftreten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sein Porzellan lieber per Hand spülen. Dies ist vor allem bei älteren und wertvollen Stücke ratsam. Lege nicht zu viele Stücke auf einmal ins Spülbecken, da so das Risiko steigt, dass sich das Porzellan gegenseitig beschädgt. Verschmutzungen können mit normalen Spülwasser beseitigt werden. Verzichte aber auf Scheuermittel, harte Schwämme oder dergleichen. Wer zurückbleibende Fussel vom Abtrocknen vermeiden möchte, der sollte ein Ledertuch benutzen.

Wenn sich im Porzellan bereits kleine Risse in der Glasur gebildet haben, solltest Du keine stark färbenden Speisen für längere Zeit im Porzellan lassen. Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Gewürze oder Tomatensoße können Farbspuren in den feinen Haarrissen hinterlassen. Um weitere Risse zu vermeiden, solltest Du grundsätzlich sorgsam mit Porzellan umgehen. Im Falle eines Umzugs und beim Versenden per Post müssen die Stücke einzeln, sorgfältig und großzügig eingewickelt werden. So können Schäden vermieden werden. Sorgfalt gilt auch für die Lagerung. Am besten stellst Du das Porzellan in eine Vitrine, wo es sicher ist. Möchtest Du Geschirr stapeln, dann solltest Du beispielsweise etwas zwischen die Teller legen. So kann verhindert werden, dass etwas verkratzt wird.

 

Wenn Du Porzellan sammeln möchstest, solltest Du Dich am besten auf eine Marke oder bestimmte Stücke konzentrieren. Porzellan wird für sehr viele verschiedene Gegenstände verwendet und sein Design hat sich über die Jahrhunderte stetig verändert. Achte darauf, immer die Echtheit von Markenporzellan zu überprüfen. Dann kannst Du Dich schnell einen erfolgreichen Porzellan-Sammler nennen.


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