Pferderatgeber
Therapeutisches Reiten: Wirkung & Durchführung der Hippotherapie

Bei der Hippotherapie handelt es sich eine physiotherapeutische Maßnahme in der Neurologie, in deren Rahmen speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen. Die Zielgruppe dieser Therapieform stellen alle Altersgruppen mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems sowie des Stütz- und Bewegungsapparates dar.
Die Geschichte der Hippotherapie
Bereits in der Antike war man sich der wohltuenden Wirkung des Reitens auf Menschen mit etwaigen Behinderungen bewusst und machte sich eben diese bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates zunutze. In Deutschland etablierte sich diese Form der Behandlung nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Entwicklung wurde primär durch einzelne Mediziner vorangetrieben, die die Heilung von neurologischen und/oder orthopädischen Erkrankungen des Bewegungsapparates mittels Pferdeeinfluss forcierten. Wissenschaftliche Veröffentlichungen und positive Erfahrungsberichte bzw. Studien manifestierten schlussendlich den Begriff Hippotherapie als Therapieform in der medizinischen Heilbehandlung.
Heute wird die Hippotherapie als ein Fachbereich des Therapeutischen Reitens verstanden. Der reine medizinische Einsatz des Pferdes steht dabei im Fokus der Behandlung. Somit handelt es sich bei der Hippotherapie um eine physiotherapeutische Einzelbehandlungsmaßnahme, die zumeist in ein therapeutisches Gesamtbehandlungskonzept eingebunden ist (beispielsweise ergänzend zur Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage).
Für wen kommt die Hippotherapie in Frage?

Die Therapie eignet sich für Patienten ab vier Jahren mit
- zerebralen Bewegungsstörungen nach frühkindlicher Hirnschädigung
- Multipler Sklerose
- Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen (Ataxie)
- inkomplettem Querschnittssyndrom
- Schlaganfall mit Halbseitenlähmung
- Spina bifida
- Schädelhirntrauma
- Poliomyelitis
- Torticollis spasticus
- einigen psychiatrischen Erkrankungen sowie
- Sensorischen Integrationsstörungen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei einem entzündlichen Prozess der Wirbelsäule, einem medikamentös nicht gut eingestellten Anfallsleiden, einem aktiven Schub der MS, einer Thrombose- oder Emboliegefahr und einer bestehenden Bluterkrankheit sowie Pferdeallergie sollte die Hippotherapie nicht durchgeführt werden.
Durchführung und Wirkung der Hippotherapie
Die Therapie wird in der Gangart Schritt durchgeführt. Hierbei können sich die medizinisch wirksamen Elemente bestmöglich und effizient entfalten. Im Rahmen der physiotherapeutischen Einzelmaßnahme, die pro Behandlung ca. 20 bis 30 Minuten beansprucht, sitzt der Patient auf dem Rücken des Pferdes. Die dreidimensionalen Schwingungen des Therapiepferdes sowie die Zentrifugal-, Beschleunigungs- und Bremskräfte übertragen sich auf diese Weise auf das Becken des Menschen und ermöglichen das Training der Haltungs-, Gleichgewichts- sowie Stützreaktionen als auch eine Normalisierung der Muskelspannung. Pro Minute werden ca. 90 bis 110 dreidimensionale Schwingungsimpulse übermittelt, die beinahe identisch mit dem Bewegungsablauf des Gehens einer erwachsenen Person sind. Auf diese Weise wird Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine harmonische Fortbewegung ermöglicht, gleichzeitig muss der Patient auf die ununterbrochen einwirkenden Bewegungsreize antworten, was sich insgesamt positiv auf das Gleichgewicht und die Koordination, auf die Rumpfausrichtung und die Rumpfkontrolle, auf die sensomotorische Integration und auf die Psychomotorik durch gesteigerte Motivation des Patienten auswirkt.
Die Hippotherapie sollte ein bis zweimal pro Woche durchgeführt werden. Selbstredend wird der Patient während der Behandlung gesichert, eine Helmpflicht besteht jedoch nicht. Zum Therapieteam gehören in der Regel das Therapiepferd, der Hippotherapeut, ein Pferdeführer, der Patient sowie etwaige Helfer. Welche Anforderungen an ein Therapiepferd gestellt werden und welche Rassen sich insbesondere für diese Ausbildung eignen, erfahren Sie im Ratgeber Welche Pferderasse eignet sich für das Therapeutische Reiten?
Bildquellen:
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