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Pferderatgeber

Klassische Reitkunst - die pferdegerechte Reitweise

klassische Reitkunst Die Piaffe ist eine Lektion der klassischen Reitkunst. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Ursprünglich waren die Ziele des Dressursports identisch mit denen der klassischen Reitkunst. Durch physiologische und psychologische Ausbildung sollte das Pferd eine bestmögliche Gymnastizierung erreichen. Über die Grundsätze der klassischen Reitkunst hinaus hat der Dressursport die Vorführung von Wettbewerbslektionen zum Ziel.

Die Geschichte der klassischen Reitkunst und ihre alten Reitmeister

Vorab sei gesagt, dass die die Klassische Reitkunst nicht an eine bestimmte Epoche oder eine bestimmte Pferderasse gebunden ist. Die erste Reitlehre, die man als klassisch bezeichnen kann, wurde von Xenophon bereits zwischen 354 und 430 v. Chr. geschrieben. Xenophon lebte seinerzeit in Portugal/Griechenland. Ein weiterer alter Reitmeister der klassischen Reitkunst stammte aus der Zeit der Renaissance und hieß Pluvinel (1555-1620). Deutsche Reitmeister waren beispielsweise Seeger (1794-1865), Seidler (1798-1865) oder Steinbrecht (1808-1885).

Einer der meistverehrtesten Reitmeister und Autoren unserer Zeit ist Nuno Oliveira (1925-1989) aus Portugal. Er wurde von Miranda ausgebildet und verstand die Reiterei als eine ständige Suche nach Geradlinigkeit, Schönheit und Wahrheit. Seine Bücher über die Reitlehre sind heute teils auch in Deutsch verfügbar. Oliveiras Sitz galt als besonders beeindruckend, elegant und dessen Leichtigkeit war legendär. Oliveira hatte die Fähigkeit, Pferde, die noch unausgebildet waren, in kurzer Zeit das Gleichgewicht unterm Sattel anzutrainieren und zu versammeln. So wurden an manchen Tagen bis zu 15 Pferde von ihm gearbeitet. Typisch für ihn war außerdem, dass der dem Pferd die Lektionen Piaffe und Passage innerhalb kürzester Zeit beibringen konnte.

Unser heutiger moderner Dressursport entwickelte sich aus der Militärreiterei. Hier ist nur bedingt Platz für die Kunst. Der moderne Dressursport zielt besonders auf die Gehorsamkeit eines Pferdes ab und legte großen Wert auf Korrektheit. Noch vor dem ersten Weltkrieg lag der Fokus von Grand Prix auf dem Versammeln und Verlängern der Tritte bzw. Galoppsprünge der Pferde. Auch das Rückwärtsrichten, eine Hinterhandwendung sowie der vier fliegende Galoppwechsel auf gerader Linie gehörten zu den Lektionen. Damals war es üblich, dass man am Ende einer Prüfung fünf Hindernisse überspringt. Ein Hindernis davon war ein dem Pferd entgegenrollendes Fass. Auf diese Weise sollte der Mut, der Gehorsam sowie die Ruhe von Kavalleriepferden überprüft werden.

Heute hat sich unser Verständnis von Dressur gewandelt: Heute präsentieren Reiter und Pferde Küren in höchster Schwierigkeitsstufe. Man ging weg davon, Pferde am lockeren Zügel zu reiten. Heute zeigen sich die Pferde in feinster Anlehnung und zeigen die festgelegten Aufgaben in Turnierprüfungen mit besonderer Exaktheit. Zur Folge hatte dies, dass heute ein regelrechter Wettbewerbsdruck unter den Reitern herrscht. Man bildet heute die Pferde aus, um möglich viele Turniere und Preise zu gewinnen. Im Jahr 1932 wurden die Lektionen Piaffe sowie die Passage in den Grand Prix mit eingeführt und im Jahr 1936 wurden sie fester Inhalt der Prüfung.

Die Lehre von der klassischen Reitkunst

Heute noch bildet die von der FN in den 50er Jahren erarbeitete Ausbildungsskala die Richtlinie für die Ausbildung nach klassischen Grundätzen. Diese fasst die vielfältigen zu berücksichtigenden Aspekte der Pferdeausbildung in seinen wesentlichen Bestandteilen zusammen und gibt einen Leitfaden für die Ausbildungsreihenfolge. Mit den sechs Punkten der Ausbildungsskala wird sichergestellt, dass die Eckpfeiler für die Entwicklung von Durchlässigkeit solide erarbeitet werden. Diese sind Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung. In Ausrichtung auf den Dressursport gewinnen Schwung und raumgreifende Gangarten immer mehr an Bedeutung, die nur zu einem gewissen Maß durch Training verbessert werden können. Genetische Prädisposition für raumgreifende, schwungvolle Gänge ist daher im Wettkampforientierten Dressursport von großer Bedeutung.

Basislektionen für klassische Reitpferde

Basislektionen sind solche, die bereits mit dem jungen Pferd in der Ausbildungsphase geritten werden können. Diese eignen sich auch dazu, sein Reitpferd vor der Arbeitsphase aufzuwärmen, zu lösen und „an den Zügel heranzureiten“. Begonnen wird in der Regel auf dem Zirkel, da hierbei nur eine leichte Biegung gefordert ist und der Reiter sich auf der gleichmäßig gerittenen Kreisbahn besser auf seine Hilfengebung konzentrieren kann. Durch gelegentliche Handwechsel auf der Zirkelbahn werden Pferd und Reiter auf beiden Händen langsam beweglicher. Daran anschließend bieten sich Schlangenlinien durch die ganze Bahn an, die zunächst noch groß genug gewählt werden sollten. Nun können im Schritt und Trab auch große Volten, Schenkelweichen, Schulterherein, Schulterheraus, Traversalen, Vorhand- und Hinterhandwendungen sowie Tempowechsel hinzugenommen werden, um die Durchlässigkeit vor Beginn der Arbeitsphase zu erhöhen. Schließlich kann anhand von Bahnfiguren mit mehreren Elementen wie beispielsweise Schlangenlinien an der langen Seite überprüft werden, ob das Pferd durchlässig am Zügel geht.

Höhere Lektionen für klassische Reitpferde

Reiter zeigt Lektion mit Pferd Galoppwechsel erfordern bei Reiter und Pferd höchste Konzentration

Nach der gründlichen Aufwärmphase mit Basislektionen kann die Arbeitsphase begonnen werden. Für diese Lektionen muss das Pferd durchlässig in Versammlung gehen und nicht nur im Rahmen der Grundausbildung Geraderichtung und Schwung gelernt, sondern diese durch regelmäßiges Training auch aufrechterhalten haben. Insbesondere Schwung und Versammlung erfordern eine trainierte Muskulatur. Dann sind die Lektionen der höheren Reitkunst wie Piaffe, Passage, Galopptraversalen und Galoppwechsel überhaupt erst möglich. Auch das taktreine Reiten von Gangarten im verstärkten Tempo gehört zu den höheren Lektionen und erfordert eine gute Abstimmung zwischen Pferd und Reiter.

Ausbildung eines klassischen Reitpferdes

Die Grundausbildung beginnt mit der Erarbeitung taktreiner Gangarten zunächst in Bodenarbeit und dann unter dem Sattel. In der ersten Phase lernt das junge Pferd sein Gleichgewicht mit Reiter und auf gebogenen Linien zu halten. Daher sind die ersten Lektionen von häufigen Gangartwechseln geprägt. Es wird überwiegend auf gebogenen Linien geritten, da das Pferd aufgrund seiner natürlichen Schiefe noch nicht in der Lage ist, korrekt geradeaus zu laufen. Dies wird erst in der zweiten und dritten Ausbildungsphase erreicht, da erst hier das Geraderichten auf dem Ausbildungsplan steht. Beginnend mit Bahnfiguren auf dem Zirkel, aus dem Zirkel wechseln und ganze Bahn mit abgerundeten Ecken liegt daher zunächst der Fokus auf Takt, Losgelassenheit und Anlehnung. Erst nach und nach wird der Schwierigkeitsgrad entsprechend dem Ausbildungsstand des Pferdes erhöht und weitere Bahnfiguren erarbeitet. Erst wenn die Pferdeausbildung so weit vorangeschritten ist, dass die Versammlung erreicht wurde, können die höheren Lektionen der klassischen Reitkunst wie Piaffe und Passage, sowie Galoppwechsel und insbesondere Serienwechsel erarbeitet werden.

Als klassische Reitpferde geeignete Pferderassen

Es gibt keine Einschränkung bezüglich der Eignung für die klassische Reitkunst. Einige Pferde bringen zuchtbedingt eine bessere Veranlagung mit, sodass sich die Ausbildung dieser Pferde deutlich einfacher gestaltet. Wer sein Pferd in der klassischen Reitkunst ausbilden möchte, sollte vor allem die körperlichen Grenzen seines Pferdes kennen. So ist von einem schweren Kutschpferd sicher kein leichtfüßiger Galopp zu erwarten. Entsprechend sollten die Lektionen den körperlichen Fähigkeiten des jeweiligen Pferdes und selbstverständlich auch den Fähigkeiten seines Reiters angepasst werden.

Vorführungen der klassischen Reitkunst

Um die Tradition der ursprünglichen klassischen Reitkunst ohne Wettbewerbscharakter zu pflegen, gibt es verschiedene Einrichtungen von denen die meisten in Westeuropa angesiedelt sind. Die Spanische Hofreitschule in Wien, die französische Ecole Nationale d’Equitation in Terrefort, das Reitinstitut Egon von Neindorff in Karlsruhe und die ebenfalls in Deutschland befindliche Stiftung „Anja Beran“. Diese präsentieren ihren Besuchern regelmäßig ihre stolzen Pferde und zeigen die klassische Reitkunst in höchstmöglicher Perfektion.

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