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Barocke Reitkunst - Ausdruck der Harmonie von Pferd und Reiter

Barocke Reitkunst Die barocke Reitkunst ist sehr elegant und anmutig. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Elegant, stolz und anmutig präsentieren Barockreiter ihre Reitkunst häufig in aufwändig verzierten Kostümen, auf sorgsam geschmückten Pferden mit schickem Zaumzeug. Selbst dem aufmerksamen Beobachter fällt es nicht leicht, die subtile Hilfengebung eines Barockreiters zu erkennen. Das Team aus Reiter und Pferd zeichnet sich durch ein Höchstmaß an Harmonie aus, sodass sich beide scheinbar ohne Worte zu verstehen scheinen. Das ist barocke Reitkunst!

Die Geschichte der barocken Reitkunst

Die barocke Reitweise entwickelte sich ursprünglich - wie der Name bereits vermuten lässt – in der Epoche des Barock von ungefähr 1575 bis 1770. Maßgeblich geprägt wurde diese Reitkunst von dem französischen Reitmeister François Robichon de la Guérinière. Ursprünglich übten Adelige die Reitweise zum reinen Selbstzweck aus, denn damals wurde vor allem freizeitmäßig geritten. Im 17. und 18. Jahrhundert galten Pferde als Statussymbol. Im Mittelpunkt der barocken Reitweise steht der gerechte und selbstbeherschte Umgang mit dem Pferd.

Die barocke Reitweise ist ganz individuell auf jedes Pferd abgestimmt. Durch eine systematische Arbeitsweise soll so gezielt eine Überforderung des Pferdes vermieden werden. Beispielsweise „erfand“ François Robichon de la Guérinière die Übung des Schulterherein. Diese Übung ist eine Form des Seitenganges, die die Hinterhand des Pferdes stärkt und das Pferd so gymnastiziert. Auf dieser Übung wird in der barocken Reitkunst aufgebaut, sie gilt als eine Art Vorübung für viele andere Lektionen.

Im Jahr 2004 wurde in Deutschland der Bundesverband für klassisch-barocke Reiterei Deutschland e.V. gegründet. Dieser Verband ist auch von der FN anerkannt und dessen Ziel ist es, das Gedankengut der barocken Reitweise zu bewahren. Heute erlebt die barocke Reitweise erneut einen Aufschwung. Reiter, die sich für den barocken Reitstil entscheiden, tun dies vor allem deshalb, weil sie Freude an der Ausbildung der Pferde haben. Bis ein Pferd alle Lektionen der barocken Reitweise korrekt beherrscht benötigt es meist sechs bis acht Jahre. Hier ist ein beherrschter, sanfter und verständnisvoller Umgang mit dem Pferd nötig. Auch Geduld und Durchhaltevermögen zeichnen sich hier für die Lehre des Pferdes aus.

Der Wandel zur klassischen Reitkunst

Zur Zeit des Barocks war es üblich mit tiefen Sitz und langem Bein zu reiten. Das Bein hing dabei leger am Pferd herab. In der barocken Reitweise wurde meist einhändig mit blanker Kandare geritten. Auch eine Unterlegtrense wurde in manchen Fällen verwendet. Als Faustregel in der barocken Reitweise, dass der Reiter nie mehr als das Gewicht des Zügels in seiner Hand hält. Zu dieser Reitweise hat sich eigentlich bis heute nicht viel geändert. Heute wird jedoch vielmehr mit beiden Händen geritten als lediglich mit einer.

Vielmehr änderte sich die Zucht der Pferde an sich. Denn zur Zeit Napoleons benötigte man Pferde mit mehr Raumgriff und Vorwärtsrang. Denn Napoleon änderte seine Vorgehensweise in der Kriegsführung, in der Pferde essentiell waren. Während man in der barocken Reitweise gezielt die Wendigkeit des Pferdes auf kleinsten Raum trainierte, war dies im Krieg unerheblich. Die Pferde, die barock ausgebildet werden, reagieren auf die kleinsten Hilfen und schaffen schnelle Tempowechsel. Bei vielen Barockpferden genügt es lediglich nur mit Gewichtshilfen zu lenken. All diese Eigenschaften der barocken Reitkunst waren für Napoleon während der Kriegsführung unerheblich.

Von nun an wurde die Zucht stark von dem Vollblut beeinflusst, denn diese Pferderasse brachte den benötigten Vorwärtsdrang mit. Somit änderte sich auch die Ausbildung der Pferde drastisch. Es wurde nicht mehr auf Qualität geachtet, sondern vielmehr auf eine schnelle konsequente Ausbildung, damit die Pferde schnell im Krieg einsetzt werden konnten. Somit beschränkte sich die Ausbildung der Tiere lediglich auf das Nötigste. Die Reitkunst geriet in den Hintergrund. Folglich basiert unser heutiger moderner klassischer Reitstil eher auf der Militärreiterei.

Die Lehre von der barocken Reitkunst

braunes Pferd mit männlichem Reiter Das Gleichgewicht zwischen Pferd und Reiter spielt eine wichtige Rolle in der barocken Reitkunst

Das Barockreiten verbindet die klassische Reiterei mit einer künstlerischen Facette. Über ein körperliches wie auch seelisches Gleichgewicht zwischen Reiter und Pferd erlangt das Team Harmonie und Leichtigkeit bei der gemeinsamen Arbeit auf dem Reitplatz. Daneben stellen ein geeignetes Muskelaufbautraining, die solide Ausbildung entsprechend der Ausbildungsskala bis hin zur Versammlung und Aufrichtung die Grundpfeiler der barocken Reitkunst dar. Seitens des Reiters wird der Schwerpunkt auf einen korrekten Umgang mit dem Pferd, feine Hilfengebung und damit möglichst unsichtbare Einwirkung gelegt, die nur durch einen korrekten, ruhigen und ausbalancierten Sitz möglich wird.

Schulen auf der Erde

Die sogenannten „Schulen auf der Erde“ umfassen Lektionen, die im klassichen Dressurreiten zur Grundausbildung gehören, wie beispielsweise die Seitengänge. Aber auch Übungen der höheren Dressurklassen wie fliegende Galoppwechsel, Piaffe und Passage sind im Repertoire der barocken Reitkunst zu finden. Weitere Lektionen sind Galopppirouetten, Passade und Repulon. Bevor die höheren Lektionen begonnen werden, muss die Grundausbildung des Pferdes entsprechend weit fortgeschritten werden, da viele Übungen der barocken Reitkunst erst funktionieren, nachdem das Pferd die Ausbildungsziele Schwung, Versammlung und Aufrichtung erreicht hat.

Schulen über der Erde

Während bei den „Schulen auf der Erde“ die vier Pferdehufe überwiegend den Boden berühren, sind sie bei den „Schulen über der Erdehäufiger in der Luft. Besonders eindrucksvoll sind Levade, Ballotade, Croupade und Kapriole, die in der genannten Reihenfolge auftrainiert werden. Auch Mezair, Courbette und Terre à Terre, sowie die Doppelcourbette beschreiben ähnliche Bewegungsabläufe von höchst unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Alle diese Lektionen wurden einst für die Ausbildung von Kriegspferden verwendet.

Ausbildung eines Barockreitpferdes

Die Grundausbildung von Barockreitpferden orientiert sich an der Ausbildungsskala. Um Lektionen der hohen Reitkunst erlernen zu können, sind eine selbsttragende Aufrichtung, Versammlung und die beiden Elemente Körperspannung sowie Gelassenheit die Grundvoraussetzungen. Barocklektionen werden häufig zunächst bei der Bodenarbeit erarbeitet. Ohne das Reitergewicht auf seinem Rücken kann sich das Pferd besser auf die geforderte Übung einlassen. Erst nach und nach lernt das Pferd dann die Reiterhilfen zu diese Übung kennen, bis es schließlich ohne die zuerst gelernten Signale aus der Bodenarbeit die jeweilige Übung korrekt ausführt.

Als Barockreitpferde geeignete Pferderassen

Tinker liegt im Heu Tinker sind beliebte Barockpferde

All jene Pferde, die zur Barockzeit an Hofreitschulen, Reitakademien oder vornehmen Höfen das Geschehen prägten, werden heute als Barockpferde bezeichnet. Dies sind ältere Pferderassen, zur damaligen Zeit vorwiegend gezüchtete Rassen und die damaligen Kutschpferde. Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass Barockpferde nicht allzu groß sind, einen eher kurzen Rücken haben und einen robusten und rundleibigen Körperbau aufweisen. Barocke Proportionen weisen das afrikanische Berberpferd, die meisten spanischen Rassen wie Andalusier, Lusitano und Lippizaner, die weniger bekannten Altér Real, Murgese und Frederiksborger, sowie die besser bekannten Knabstrupper auf. Auch Friesen und Kladruber entsprechen dem erwünschten Erscheinungsbild von Barockpferden.

Vorführungen der barocken Reitkunst

Drei große Reitschulen haben sich der Pflege der barocken Reitkunst verschrieben. Die nördlichste ist die dänische Reitschule Bent Banderups in Toreby. Die an der Grenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen befindliche fürstliche Hofreitschule Bückeburg hat eine jahrhundertelange Geschichte und führt Besuchern von April bis Oktober ihre barocke Reitkunst vor. In Fortführung der Traditionen der „Academia Equestre da Corte Portuguesa“ werden heute in der „Escola Portuguesa de Arte Equestre in Queluz“ portugiesische Pferderassen in der klassischen Reitkunst ausgebildet.

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