Die herrliche Lage auf den Höhen der unvergleichlichen Bucht hat schon zu Roms Zeiten jene nach Neapel gezogen, die die Freuden der Sonne, des Meeres und eines unverhüllt heidnischen Lebensstils suchten. Immer war diese Stadt, die man die westlichste des Ostens und die östlichste des Westens genannt hat, ein Bereich der extremsten Gegensätze: gleißender Wohlstand neben bitterer Armut, leuchtende Schönheit neben Düsternis und Schmutz, Kultur und Tradition einer bis in die griechische Frühzeit zurückreichenden Geschichte in einer von Touristen überschwemmten Hafenstadt von heute. Die mehr als 200 Fotos dieses Text- und Bildbandes haben das Antlitz und die Atmosphäre dieser interessanten, lebensprühenden Stadt so festgehalten, wie sie sich dem heutigen Besucher und Betrachter darstellen. Jeder der im Lauf der Jahrhunderte gekommenen und ge-gangenen Herren Neapels — Griechen, Römer, Hohenstaufen, Spanier, Franzosen und Italiener — hat Zeugnisse seines Verweilens im Bild der Stadt hinterlassen. Zu der Fülle der mit Kennerschaft gewählten Fotos von Festungen und Kirchen, Adelspalästen und Han-delshäusern, Klöstern und Theatern fügen sich Aufnahmen. grober Kunst einschließlich interessanter Funde von Pompeji und Herculaneum. Meisterlich getroffene Bilder aus dem Leben des neapolitanischen Volkes bei der Arbeit und beim „dolce far niente" vervoll-ständigen diese Gesamtschau einer der größten Städte des Südens, deren Menschen sich einen aufgeschlossenen Sinn und unversiegliche Lebensfreude bewahrt haben.