24.07.2025
16259 Bad Freienwalde (Oder)
Hier bietet sich Ihnen die seltene Gelegenheit, ein architektonisches Zeugnis aus der Kaiserzeit zu erwerben - ergänzt durch ein charmantes Aufwartungshaus im Garten. Das Besondere daran, die große Stadtvilla ist substanziell in bemerkenswert gutem Zustand und viele der ursprünglichen Stilelemente sind noch erhalten. Beide Häuser wurden über die Jahrzehnte durchgehend genutzt, aber nicht wesentlich modernisiert, mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt.
Seit Friedrich Wilhelm II. seiner Mutter, Königin Friederike Luise, im Jahr 1799 das Schloss Freienwalde erbauen ließ, galt der Ort als Refugium preußischer Noblesse. Man wusste sich in bester Gesellschaft, in einem anerkannten Kurort mit Heilquelle, eingebettet in eine reizvolle Landschaft.
Ab den 1850-er Jahren und durch die 1877 entstehende Eisenbahnanbindung direkt von Berlin, setzte in Bad Freienwalde ein reger Villenbau ein, häufig durch wohlhabende Berliner Sommerfrischler. Auch diese außergewöhnlich gut erhaltene Stadtvilla entstand vermutlich um 1870 und zählt zu den architektonisch eindrucksvollen Wohnhäusern in Bad Freienwalde. Ihr eleganter Baukörper mit repräsentativem Eckturm erzählt von einer Epoche des bürgerlichen Aufbruchs und städtischen Selbstbewusstseins. Sie wurde also wahrscheinlich, wie es zu der Zeit üblich war in Bad Freienwalde, als großzügiges Sommerhaus in repräsentativer Lage genutzt. Das kleinere Gartenhaus diente wohl dem Personal als Winterquartier, um das Anwesen während der Abwesenheit der Eigentümer zu betreuen. Ein heute seltenes Zeugnis historischer Lebensführung.
Die direkte Nachbarschaft präsentiert sich bereits liebevoll restauriert, es ist eine Freude das zu sehen!
Nach 1925 wurde die Villa von einem Zahnarzt erworben, der hier Wohnhaus und Praxis vereinte. Zu der Zeit war es leider „schick“, die verstaubten Schnörkel zu begradigen, feingliedrige Stuckelemente zu entfernen, bunte Bleiglasfenster durch einfach nur Glasfenster zu ersetzen, so daß um die 30-Jahre eine sportliche Sachlichkeit von der einziehenden Moderne zeugen sollte.
Doch das Wesentliche ist geblieben: Die einzigartige Großzügigkeit und Eleganz des Hauses! Das Haus betretend, eröffnet sich einem die besondere Atmosphäre der hohen, weiten und ineinander übergehenden Räume. Die großflächigen Sprossenfenster. wunderschönen Fenster- und Türgriffe, die alten Fußbodenfliesen, überwiegend erhaltene Holzparkettböden, ornamentierte Treppenläufe, die herrlichen Ausblicke egal aus welchem Fenster, erfreuen das Auge wohin man auch schaut.
Die Anzahl der Zimmer ist müßig zu zählen und kaum entscheidend, vielmehr die Struktur. Zwei vollwertige, repräsentative Etagen (1. und 2. OG), dazu ein Dachgeschoss mit etlichen kleineren Räumen, immerhin auch mit einer Deckenhöhe von 2.85m, Parkett im Flur, Dielung in den Zimmern.
Das Haus wird vollständig durch seine Kelleretage, die erfreulicher Weise ebenerdig ist. Alles auch hier, ist in sehr gepflegtem und überraschend guten Zustand. Auch hier könnte es noch Bedienstetenzimmer gegeben haben, die Räume zum Garten laden dazu regelrecht ein.
Wenn man einmal durch das ganze Haus gegangen ist und konzentriert geschaut hat, ist man froh, daß der Blick anschließend im ca. 3000m² großen, parkähnlichen Garten zur Ruhe kommt. Im Schweifen über unaufgeregtes Grün, können sich die Gedanken an das Gesehene sammeln - und ich warne vor, sie könnten in blühende Phantasie umschlagen!
