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Der große Nutztiere-Ratgeber

Esel – Tipps für die artgerechte Tierhaltung

Bild Esel Esel können bis zu 50 Jahre alt werden und benötigen deshalb einen verantwortungsbewussten Halter

Bevor Sie die Anschaffung eines Esels erwägen, müssen Sie bedenken, dass die Haltung der Tiere überaus anspruchsvoll ist. Die Tiere stammen von Wüstentieren ab, dementsprechend bedarf die Haltung von Eseln in unserer Klimazone bestimmte Vorkehrungen. Markt.de verrät, was Sie beachten müssen.

Mensch-Tier-Bindung: Freunde fürs Leben

Esel können ein Alter von bis zu 50 Jahren erreichen. Ein verantwortungsbewusster Halter ist somit eine notwendige Bedingung, um den Tieren einen erfüllenden, zufriedenen Lebensabend zu bescheren. Seien Sie sich also bewusst, dass die Anschaffung eines Esels eine lange Bindung bedeutet und Sie dementsprechend Verantwortung für das Tier übernehmen müssen. Neben der Lebenszeit der Tiere darf die täglich zu investierende Zeit in die Pflege etc. nicht unterschätzt werden: Pro Tag müssen Sie schätzungsweise mindestens eine Stunde Pflege- und Fütterungszeit für die Haltung zweier Esel aufbringen. Daneben müssen Sie sich der Lärmbelästigung bewusst sein, die durch das tiertypisch laute „IIAAAHHH“ verursacht wird – auf einem freien Feld ohne lärmdämmende Wälder ist ein Eselruf bis zu fünf Kilometer weit hörbar.

Der Eselkauf

Möglichkeiten zum Eselkauf bieten z. B. der Noteselhilfe e. V. oder auch der Interessengemeinschaft der Esel- und Mulifreunde Deutschland e. V. (IGEM). Daneben finden sich in Tierzeitschriften oder aber im Internet zahlreiche Anzeigen, in denen zumeist Händler Esel zum Kauf anbieten. Achten Sie beim Kauf auf den gesundheitlichen Zustand des Tieres: Die Hufe müssen normal gestaltet, der Rücken gerade sein. Daneben muss der Blick klar, die Nüstern trocken und das Fell weder stumpf noch struppig sein. Es ist ratsam, einen Eselkenner oder gar Tierarzt zum Kauf hinzuzuziehen. Die Preise variieren dabei je nach Alter, Geschlecht, Größe, Rasse und Ausbildungsstand. Richtpreise für Absatzfohlen Stute beginnen ab ca. 600 Euro, männliche Tiere ab ca. 450 Euro. Kaufen Sie keine Fohlen unter 10 Monaten! Zu den weiteren Anschaffungskosten zählen u. a. das Setzen eines Chips (ca. 30 Euro), Equidenpass (ca. 70 Euro), evtl. die Pachtung einer Weidefläche sowie die Bereitstellung von ausreichenden Futtermöglichkeiten. Pro Jahr ist mit Unterhaltskosten in Höhe von etwa 590 Euro zu rechnen. Anzeigen zu Eseln finden sich über die Kleinanzeigen.

Die Unterbringung

Bild Esel Das Wälzen gehört zur Lieblingsbeschäftigung eines Esels

Für die Haltung eines Esels wird genügend Platz benötigt: Der Esel muss selbstredend die Möglichkeit haben, seinem natürlichen Bewegungsdrang Folge zu leisten. Wird dem Tier die Realisierung dieses tierischen Grundbedürfnisses verwehrt, kann sich das in Verhaltensauffälligkeiten wie ein Scharren oder aber ein Huf- bzw. Körperklopfen gegen Wände äußern. Grundlegend müssen Sie für einen Stall sowie ausreichend Freiflächen sorgen. Ein Unterstellplatz zum Schutz vor Witterungen darf bei Letzterem nicht fehlen. Das Fell von Eseln ist nicht wasserdicht, übermäßige Feuchtigkeit kann den Tieren schaden. Außerdem sind zu fette Wiesen schädlich: Esel neigen zu der sogenannten „Hufrehe“, einer Erkrankung der Hufe, die dem Tier große Schmerzen bereiten kann. Dies ist der Wüstenherkunft der Esel geschuldet, da die Hufe auf trockene und harte Böden eingestellt sind. Eine Lieblingsbeschäftigung von Eseln ist das Wälzen. Um die Fellpflege zu unterstützen, darf deshalb ein Wälzplatz nicht fehlen.

Weide- und Stallhygiene

Als begleitende Maßnahmen muss der Besitzer zudem dringendst auf die Stall- und Weidehygiene achten. Nur so kann beispielsweise die Aufnahme von Eiern oder Larven über das Futter und somit etwaige Infektionen vermieden werden. Neben dem Futter ist die Weide eine häufige Quelle von Infektionen. Um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, muss u. a. die Weide alle zwei bis drei Tage von Kot befreit werden; die ideale Besatzdicht liegt bei zwei Eseln pro Hektar. Auch ein regelmäßiger Koppelwechsel sowie die Misch- oder Wechselbeweidung mit Wiederkäuern sind ratsam. Daneben kann der Halter außerdem Infektionen im Stall vorbeugen: Tägliches Entfernen von Kot, die Beachtung von trockenen Boxen, die Vermeidung von Bodenfütterung und Tiefstreu sind nur einige Maßnahmen, deren Einhaltung der Besitzer forcieren sollte.

Die Fütterung

Neben der genannten „Hufrehe“ gehören auch Koliken zu den gefürchteten typischen Eselerkrankungen. Um diese zu vermeiden, dürfen Esel nicht mit zu fettreicher Nahrung verköstigt werden. Grundfutter ist Heu, Zusatzfutter wie Gras, Stroh, Getreide, Obst und Gemüse sollten Sie in Maßen verfüttern. Da Esel keine Futterbremse besitzen, müssen Sie die Futtervergabe regulieren. Esel stammen aus Wüstenrandgebieten Afrikas und sind deshalb an karges Futter angepasst; im natürlichen Lebensraum verbringen sie den Großteil ihrer Zeit mit der Futtersuche. Hierzulande finden sich konträre Bedingungen: Viele, leicht zu erreichende Futtermöglichkeiten wie saftige Wiesen und dabei zu wenig Bewegung. Ähnlich wie beim Menschen wirkt sich Übergewicht negativ auf die Lebensqualität der Esel aus: Die Gelenke werden überbelastet, die Leber verfettet, der Stoffwechsel bricht zusammen usw. Darum ist es wichtig, dass Sie auf rohfaserreiches, energie- und eiweißarmes Futter Wert legen. Ideal sind ausgereiftes Wiesenheu und gutes Stroh. Reichen Sie als Ergänzungsfutter Mineralfutter für Robustpferde. Verteilen Sie die Tagesration auf drei Mahlzeiten am Tag. Neben dem Futter müssen Sie den Tieren den uneingeschränkten Zugang zu frischem Trinkwasser ermöglichen.

Pflege der Eselhufe

Bild Esel Die Pflege eines Esels ist zeitintensiv und sollte nicht vernachlässigt werden

Die Hufpflege ist bei Eseln elementar. In Abhängigkeit der Abnutzung müssen die Hufe alle acht bis zehn Wochen professionell ver- bzw. umsorgt werden, um die Bildung von sogenannten „Schnabelschuhen“ zu vermeiden. Neben dem regelmäßigen Besuch des Fachmanns ist die tägliche Pflege der Hufe durch den Halter vonnöten: Entfernen Sie Schmutz und kleine Steinchen, die sich oftmals in den Rillen festsetzen. Zudem wirkt sich bereits die Beachtung bestimmter Regeln durch den Halter auf den gesundheitlichen Zustand und damit der Lebensqualität der Esel aus – sorgen Sie z. B. dafür, dass Ihr Esel möglichst nicht in Kot und/oder uringetränktem Einstreu steht; die dort entstehenden Ammoniakdämpfe haben auf die Hufe und die Atmungsorgane eine schädliche Wirkung. Die Einhaltung dieser Maßnahmen trägt maßgeblich zur Hufpflege bei; im Rahmen einer artgerechten Haltung werden Hufe zumeist (z. B. mittels des morgendlichen Taus) automatisch mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt – auf den Einsatz von Huf-Fett kann in diesem Fall verzichtet werden. Günstige Ausstattungen für Nutztiere finden sich über die Kleinanzeigen.

Impfungen und Wurmkuren

Neben der Pflege der äußeren Körpermerkmale darf auch die Stärkung des Immunsystems der Tiere vom Halter nicht vernachlässigt werden – Impfungen sind für Esel wichtig und schützen die Tiere vor Infektionskrankheiten. Bedenken Sie zudem, dass Sie selbstredend Geld in die Impfung des Tieres investieren müssen, jedoch ist dies weitaus günstiger, als die entstehenden Kosten der Behandlung im Falle eines erkrankten Tieres. Um Infektionsketten zu unterbinden, muss der gesamte Tierbestand geimpft werden; die Impfungen vermerkt der Tierarzt im Equidenpass. Zu den gängigen Impfungen gehören Tetanus, Influenza, Herpes, Druse, Hautpilz sowie Tollwut. Daneben müssen auch Präventivmaßnahmen gegen unsichtbare Krankheitserreger und Wurmbefall eingeleitet werden. Eine Wurmkur ist drei bis vier Mal im Jahr erforderlich.

Einzel- oder Gruppenhaltung?

Esel sind gesellige Tiere, von einer Einzelhaltung ist abzuraten. Vorsicht jedoch hinsichtlich der Hengsthaltung: Aufgrund des hohen natürlichen Aggressionsverhaltens sind die männlichen Tiere schwierig zu halten, deshalb sollten sich dessen nur erfahrene Eselhalter mit entsprechendem fachlichen Wissen annehmen. Gegenüber artfremden Stallgenossen sind Esel hingegen aufgeschlossen, oftmals kommen Esel auch als Hütetiere für Schafherden zum Einsatz. Lesen Sie mehr zur Vergesellschaftung von Eseln im Ratgeber Tipps für die gemeinsame Haltung von Pferd und Esel.

 

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