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Tierratgeber

Wildtier gefunden: Findeltieren richtig helfen

Rotkelchen Ästling Bei Jungvögeln ist zwischen Ästlingen (Foto) und Nestlingen zu unterschieden.

Wer die Natur liebt und oft durch Wälder und Felder spaziert, der kann verschiedene Jungtiere beobachten. In den letzten Jahren sind sie auch zunehmend in der Stadt anzutreffen. Zum Einem wird den Tieren immer mehr von ihrem natürlichen Lebensraum genommen und zum Zweiten haben sie sich an den Menschen und die urbane Umgebung gewöhnt und kommen zur Futtersuche auch in dicht besiedeltes Gebiet. Besonders im Frühling und im Herbst ist es gar nicht so selten, dass aufmerksame Beobachter ein Jungtier finden, dass eventuell Hilfe benötigt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Gesetzliche Regelungen
  2. Babyboom im Frühling
  3. Hilfe nötig? Abwarten und beobachten
  4. Vogel gefunden
  5. Eichhörnchen gefunden
  6. Igel gefunden
  7. Wildbiene gefunden
  8. Fuchs gefunden
  9. Kaninchen oder Hase gefunden
  10. Was tun, wenn ein Tier angefahren wurde?

Gesetzliche Regelungen

Das Bundesnaturschutzgesetz (§ 45) verbietet generell die Entnahme von Wildtieren aus der Natur. Ausnahme ist, wenn es sich um ein krankes oder verletztes bzw. ein verwaistes Jungtier handelt. Dann darf das Tier vorübergehend in Pflege genommen werden, bis es wieder gesund ist. Anschließend muss es aber umgehend wieder in die Natur entlassen werden, sobald es sich wieder selbst versorgen kann.

Ob Du Dich selbst um das Tier kümmerst, darfst Du übrigens nicht eigenmächtig entscheiden. Deinen Fund musst Du umgehend der zuständigen Behörde von Naturschutz oder Landschaftspflege melden bzw. das Tier direkt dort abgeben. Der Fund geschützter Tierarten muss sogar umgehend gemeldet werden. Behalten darfst Du das Tier dann in der Regel nicht - die Behörde kann die Herausgabe verlangen - in Sinne der Tiergesundheit natürlich.

Rotkelchen Ästling Rehkitze nie anfassen! Sie brauchen nur Hilfe, wenn sie verletzt bzw. krank sind oder die Mutter tot ist.

Babyboom im Frühling

Der Frühling ist jene Zeit, in der es einen regelrechten Babyboom in der Tierwelt gibt. Rechtzeitig mit den warmen Sonnenstrahlen beginnt die Zeit der jungen Vögel und Eichhörnchen. Fast täglich werden junge Findeltiere ins Tierheim gebracht oder die Tierrettung verständigt. Aber nicht jedes Jungtier braucht Hilfe, jedoch muss jede Hilfe richtig sein.

Hilfe nötig? Abwarten und beobachten

Oft sammeln Menschen scheinbar hilflose Jungtiere ein. Wenn die Findeltiere jedoch nicht sichtbar verletzt sind oder einen kranken Eindruck machen, sollte sich ruhig verhalten werden und das Tier aus sicherer Entfernung beobachtet werden.

In diesen Fällen ist Hilfe nötig:

  • Verletzung
  • Schwäche, Zittern, Unterernährung
  • Von anderem Tier aufgegriffen (Hund, Katze, Greifvogel etc.)
  • Gefahr (z.B. befahrene Straße)
  • Verwaistes Jungtier (auch keine Ersatz-Eltern)

Vogel gefunden

Junge Vögel rufen nach den Eltern, die auch kommen und sie mit Futter versorgen. Nach einem ersten Flugversuch oder einer Erkundungstour sitzen junge Vögel oft außerhalb des Nestes in der Nähe und ruhen sich aus. Sie sind geschwächt, aber gesund und kehren nach einiger Zeit wieder in ihr Nest zurück.

Unverletzter (Jung-)Vogel

Küken in Nest Unverletzte Küken und Nestlinge sollten wenn möglich wieder ins Nest gesetzt werden.

Wird ein Jungvogel am Boden vorgefunden, wird am besten zuerst kontrolliert, ob sich in der Nähe ein Nest befindet. Wenn ja, wird der Jungvogel vorsichtig wieder in das Nest gelegt. Das gilt vor allem für noch nackte Nestlinge. Keine Angst vor Körperkontakt, die Eltern nehmen das Jungtier wieder an (Vögel haben einen schlechten Geruchssinn). Wer trotzdem sicher gehen will, dass die Eltern das Jungtier wieder annehmen, reibt seine Hände vor der Berührung mit dem Tier am Boden, um den Umgebungsgeruch anzunehmen und nicht den Menschengeruch am Tier zu hinterlassen.

Ist das Nest unerreichbar und der Jungvogel bereits etwas älter mit ausreichend Gefieder (Ästling), kann er auch an eine sichere Stelle gesetzt werden - dort wird er meist von den Elterntieren weitergefüttert. Du kannst noch etwas beobachten, ob das Tier wirklich gefüttert wird. Ansonsten besteht vor allem bei Vögeln auch die Möglichkeit, das Jungtier in ein anderes Nest der gleichen Vogelart zu setzen.

Verletzen Vogel gefunden

Ist das Findeltier jedoch verletzt oder die adulten Tiere liegen tot neben dem Nest, sollten Sie das Jungtier in einen Karton mit Luftlöchern setzten und so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Denk daran, dass manche Vögel spitze Krallen und Schnäbel haben - Handschuhe können Dich vor Verletzungen schützen.

Besondere Fälle

  • Vogel trägt Markierung
    Egal ob Ring, Flügelmarke o.Ä. - melde den Fund des Vogels am besten, damit der Besitzer gefunden werden kann.
  • Infektion
    Wenn davon auszugehen ist, dass der Vogel an einer Krankheit gestorben ist (z.B. Geflügelpest), dann solltest Du das Veterinäramt informieren.
  • Unfallopfer
    Manche Vögel fallen Windenergieanlagen oder Strommasten zum Opfer. In diesem Fall kannst Du Fotos vom Fund machen und die Nummer der Anlage und den Namen des Betreibers notieren. Anschließend solltest Du den Tierschutzbund informieren.
  • Vorsätzliche Verletzung/Tötung
    Wenn der Verdacht besteht oder Du Dir sicher bist, dass jemand dem Tier absichtlich Schaden zugefügt hat, solltest Du Fotos machen und die Polizei informieren. Dann handelt es sich nämlich um eine Straftat.

Eichhörnchen gefunden

Eichhörnchen Jungtier Eichhörnchenjunge sind selten alleine unterwegs.

Jungtier(e)

Es kann vorkommen, dass Du ein verwaistes Eichhörnchen Jungtier findest. In diesem Fall kannst Du es ohne Bedenken anfassen, deswegen wird es vom Muttertier nicht verstoßen. Zudem haben die Tiere keine übertragbaren Krankheiten wie Tollwut. Beobachte dann, ob es ein Muttertier gibt, dass sich noch um das Junge kümmert. Meistens muss das Eichhörnchen nicht mitgenommen werden, da sich die Eltern wieder darum kümmern.

Da Eichhörnchen oft durch Menschenhand in Not geraten, solltest Du Dich nach weiteren Jungtieren umsehen. Es kann durchaus sein, dass der Kobel zerstört wird und bis zu sechs Jungtiere herumlaufen. Diese solltest Du vor allem warmhalten, damit sie nicht auskühlen. Dass kann auch im Sommer sehr schnell passieren und den Jungtieren zum Verhängnis werden. Verwende zum Warmhalten ein Handtuch, T-Shirt oder auch eine Wärmflasche, die Du in die Nähe legst (niemals direkt an die Jungtiere). Außerdem ist es wichtig, die Jungtiere mit Flüssigkeit zu versorgen - Du solltest ihnen aber auf keinen Fall (Kuh-)Milch geben. Verwende besser eine Mischung aus (abgekochtem) Wasser oder Fencheltee, (Trauben-)Zucker und Salz und informiere die Wildtierhilfe für weitere Informationen.

Verletztes (erwachsenes) Eichhörnchen

Vor allem erwachsene Eichhörnchen können Dir Verletzungen zufügen, wenn Du sie anfasst. Zieh hier besser Handschuhe an oder benutze ein Handtuch. Ob Jungtier oder ausgewachsene Eichhörnchen: Bring das Tier zu einem Tierarzt mit Wildtiererfahrung.

Igel gefunden

Igel im Laub Igeln solltest Du helfen, wenn sie verletzt oder unterernährt sind.

Wann braucht ein Igel Hilfe?

Im Herbst bereiten sich die Igel auf den Winterschlaf vor. Nur in Ausnahmefällen sollten die Igel ins Tierschutzhaus oder in die Wohnung gebracht werden. Besser ist es, ein Igelhaus im Garten bereitzustellen.

Allgemein sind Igel dann hilfsbedürftig, wenn sie verletzt oder krank sind, wenn es sich um verwaiste Säuglinge handelt oder wenn die Tiere im Winter (bei Frost/Schnee) umherlaufen. Es gibt aber auch Igel, deren Nest (im Sommer) gestört wurde und sie sich dann tagsüber (mit den Jungtieren) ein neues Heim suchen - hier ist meist keine Hilfe nötig.

Hilfe brauchen auch jene Tiere, die im November weniger als 500 Gramm wiegen. Für den Igel gilt, wie für jedes andere gefundene Wildtier, nicht voreilig handeln, sondern zuerst beobachten und den Tierschutz der jeweiligen Stadt informieren.

Erste Hilfe für den Igel

Untersuche, ob der Igel verletzt ist. Der Igel sollte dann gewärmt werden, damit er wieder eine Körpertemperatur von ca. 36° C erreicht. Eine Unterkühlung erkennst Du daran, dass der Bauch an der Unterseite des Igels kälter als Deine Hand ist. Ist das der Fall, solltest Du dem Igel eine in ein Handtuch eingewickelte Wärmfalsche geben, damit er wieder auf normale Temperatur kommt. Zudem kannst Du das Tier direkt auf Parasiten untersuchen und diese sofort (mit einer Pinzette) entfernen, z.B. Eier oder Maden in Wunden oder Körperöffnungen oder Zecken. Anschließend solltest Du den Igel mit Handtuch (und Wärmflasche) in einen Karton legen und zum Tierarzt bringen.

Ist der (erwachsene) Igel nicht verletzt und der Tierarzt nicht erreichbar, kannst Du ihm eine Stärkung anbieten. Z.B. Dosenfutter für Hunde/Katze oder ungewürztes, gegartes Rührei und Wasser. Ist der Igel besonders geschwächt, kannst Du versuchen ihm Fenchel- oder Kamillentee einzuflößen. Nimmt er keinerlei Nahrung auf, muss das Tier umgehend zum Tierarzt.

Wildbiene gefunden

Auch dem Insekt kannst Du ganz einfach helfen, wenn Du es geschwächt am Boden liegen siehst. Hebe das Tier mit einem Stück Papier hoch und bringe es in Sicherheit. Füttere es mit einer Zuckerwasserlösung indem Du einen Tropfen davon vor das Tier gibst (nicht auf das Tier!). Die Zuckerwasserlösung bringt der Biene neue Energie.

Fuchs gefunden

Junger Fuchs Sind die Elterntiere tot, muss den Fuchswelpen geholfen werden.

Wenn Du einen Fuchs findest, solltest Du die nächste Fuchshilfe oder die Wildtierhilfe kontaktieren. Diese helfen verletzten Tieren oder Jungtieren. Fuchswelpen solltest Du nehmen und wärmen, jedoch nur wenn sie wirklich Hilfe brauchen. In diesen Fällen braucht ein Fuchswelpe Hilfe:

  • Welpen sind apathisch und schreien (am Bau)
  • Verletzung ist zu erkennen
  • Welpen haben noch geschlossene Augen
  • Fuchswelpe läuft Dir hinterher und ruft

Fuchswelpen brauchen also nur dann Hilfe, wenn sie nicht mehr versorgt werden und deshalb hungern oder verletzt sind.

Kaninchen oder Hase gefunden

Handelt es sich nicht um ein Wildtier, solltest Du das Tier zum nächsten Tierheim bringen. untersuche es auf Verletzungen und wärme es.

Es gibt wilde Kaninchen und Hasen, die sich nicht nur in der Größe unterscheiden. Wildkaninchen ziehen ihre Jungen in Höhlen auf, Feldhasen lediglich in Erdmulden. Solltest Du ein verletztes Tier oder ein gefährdetes Jungtier finden, solltest Du die örtliche Wildtierhilfe informieren. Setze es dann in einen Karton und bringe es zu einem Experten.

Im Notfall richtig handeln

Im Prinzip gilt für Vögel, Eichhörnchen und Streifenhörnchen, Hasen bzw. Kaninchen oder Igel: Abwarten, beobachten und überlegen.

Erst wenn ganz sicher ist, dass das Findeltier Hilfe braucht, das Tier in einem Karton mit Luftlöchern sichern. Fühlt sich das Tier kalt an, unbedingt wärmen. Entweder mit einem Handtuch oder mit einer Wärmeflasche. Aber niemals das Küken direkt auf die Wärmeflasche setzen. Immer ein Tuch über die Wärmeflasche und diese nur in die Nähe legen, sonst kommt es zu schlimmen Verbrennungen. Nach diesen ersten Maßnahmen sollten Sie schnellstmöglich die Tierrettung, das nächste Tierheim oder einen Tierarzt aufsuchen, um dem Findeltier die Hilfe zukommen zu lassen, die es dringend benötigt.

Was tun, wenn ein Tier angefahren wurde?

Kleinere Wildtiere überleben einen Unfall im Straßenverkehr in der Regel nicht. Meist sind es größere Tiere wie Reh oder Fuchs, die verletzt am Straßenrand liegenbleiben. Vor allem wenn Du selbst das Tier angefahren hast, aber auch wenn Du das Tier nur findest, solltest Du Dich nicht nur aus ethischen Gründen um das Tier kümmern. Bist Du der Unfallverursacher, bist Du sogar gesetzlich verpflichtet. Auch wenn Du denkst, dem Tier nicht mehr helfen zu können, solltest Du zumindest anhalten und nachsehen. So gehst Du vor:

  • Ruhig bleiben.
  • Unfallstelle absichern (Warndreieck, Warnweste etc.).
  • Polizei über Unfall informieren und Unfallort angeben.
    So stellst Du sicher, dass das Tier nicht stundenlang leidend am Straßenrand liegt. Auch nach dem Anruf solltest Du vor Ort bleiben, bis Polizei oder andere Helfer eintreffen. Schließlich kann es sein, dass doch niemand kommt. Am besten rufst Du dann erneut an.
  • Abstand halten!
    Verletzte Tiere könnten sich noch zur Wehr setzen und Dich verletzen.

 

Lesen Sie Tipps über zugelaufene Haustiere im Hunderassen-Ratgeber: Zugelaufene Hunde in Not - Was tun?


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