Die Technikzentrale
1912-1915
Noch im Jahr 1912 wurde die Technikzentrale geplant. Im darauf folgenden Jahr begann die Firma »Arnold & Lahode« mit den Ausführungsarbeiten. Die Funktionen Kesselhaus, Technik- und Maschinenhaus, Wäscherei mit Trocken-, Plätt-, Nähräumen und Wäschelager sowie verschiedene Werkstätten waren auf vier unterschiedlich gegliederte Gebäude verteilt, die in ihren Höhenabstufungen, ihrer Dach- und Fassadengestaltung ein sehr differenziertes Bild ergaben und die relativ große Baumasse unterteilten. Eindeutig ist an den Mansarddächern, an den unterschiedlichen Gaupen, an den großen Rundbogenfenstern für die Maschinenhalle und an den erdgeschossigen Werkstätten mit den Fenster-Klappläden der Einfluss der Heimatschutzbewegung zu spüren. So wird der Eindruck einer großen Industrieanlage variantenreich gemildert. Mit den Technikräumen verbunden und gegen die Hangmauern gestellt war ein zweigeschossiges Haus mit einem Mansarddach. Im Erdgeschoss enthielt es Garagen, im Obergeschoss Wohnungen. Die topografische Situation geschickt ausnutzend, entstand noch eine zweigeschossige Turnhalle, die zum einen von dem obersten Geländeniveau zugänglich war, zum anderen von einer niedriger angeordneten Terrasse. Die westliche Ecke des Felssporns, der steil zum Stechgrund abfällt, wurde durch eine hohe Mauer gestützt, auf deren Kante eine Kegelbahn aufsaß. Einen großen freistehenden Schornstein postierte man auf dem oberen Plateau. Es ist nirgends in den Akten vermerkt, dass es irgendwelche Diskussionen wie fünf Jahre zuvor bei den Planungen von Theodor Richter gegeben hätte. An einem Heizkanal, der entlang der Bautzner Straße führte, konnten alle anderen Häuser angeschlossen werden. Ein Abzweig verlief sogar unter der Straße bis zum Haus »Urvasi«.
Erst 1915 sind die Bauarbeiten an der Technikzentrale abgeschlossen worden, die Instandsetzung der Lufthallen wurde beendet und 1917 richtete man eine neue Kohlenzufahrt ein.
In einem Schreiben vom 8.7.1915 an die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt meldete Carl Paira, dass die »neuerbaute Maschinen-Centrale« in Benützung genommen worden ist und dass die leer stehenden Räume der alten Zentrale für Personalspeiseräume vorgesehen sind, es sei denn, sie würden als Lazarett gebraucht. In der Zeit des Ersten Weltkrieges, als das Sanatorium zum Militärlazarett umfunktioniert wurde, sind nur wenige Bauaktivitäten nachzuweisen.